WAHLPFLICHTFACH
DIGITALES  INFORMATIONSDESIGN
 
 
 
 
Jahrgang 98/02
 
Wintersemester 1999/2000
3. Semester
 
Prof. Dr. Rafael Capurro
 
Sprecher des Wahlpflichtfaches: Prof. Dr. Frank Thissen
 

Seminar

Interkulturelles Informationsdesign

Mittwochs 
14.00  - 15.30 Uhr (G1) 
15.45  - 17.15 Uhr (G2) 
(W 112)
 

TeilnehmerInnen

 
NAME E-MAIL THEMA TERMIN
 
Ammon, Beate  
Bartel Stefanie  
Kreft, Melanie  
Schunk, Elke

Japan......................... ..................................
Eisele, Simon
Salento...................... .
Demuro, Ketty  
Weiss, Kerstin

Mode (Italien) .
Dorrn, Kathrin 
Argentinien .
Esch, Marie-Luise
Military .  
 
Schroeppel, Sonja
Französische Botsch. .
Fuhs, Isabell  
Kaiser, Stefan  
Lasinger, Ulrike

Indien .
Hack, Cornelia  
Korinth, Daniela

Sherry (Spanien) .
Wehl, Anina
Nestle
Trost, Simone
Schweizer Firmen.........
Reschke, Cynthia
Coca Cola.... .
Kleinbach, Katja  
Wagner,  Inga
  

Neuseeland .
Knoll, Astrid
BMW .
Schramm, Christina
Irland .












Marschke, Gundula  
Payer, Sybille  
Zahn, Beat

Afrika .
Mitschke, Stefan  
Mueller, Heike  
Martin Rit

BASF . 
Uhrig, Michaela
DaimlerChrysler .




































 
 
Ziel des Seminars 
Ziel des Seminars ist die Erforschung der Multikulturalität in Internet. Wir untersuchen kulturelle Eigenschaften im Design und im Inhalt von Websites. Die Wahrnehmung und die Analyse solcher Eigenschaften soll u.a. dazu dienen, die Qualität von Websites unter diesem Aspekt besser beurteilen zu können.    

Die Studierenden sollen daraus auch praktische Konsequenzen ziehen und den Versuch machen, eine eigene experimentelle Website unter Berücksichtigung kultureller Eigenschaften zu gestalten, 

Im Folgenden sollen einige Anhaltspunkte für die Durchführung einer, wie wir sie nennen könnten, vergleichenden Websiteforschung, angedeutet werden. Dieses Forschungsgebiet ist neu und dementsprechend sind diese Gedanken und die von hier aus  unternommenen Analysen seitens der Studierenden als erste Fort-Schritte zu verstehen.    

Die konkreten Maßstäbe zur interkulturellen Websitenalyse sollten nicht nur auf einer allgemeinen und formalen Ebene verbleiben, etwa im Sinne einer Feststellung über mehrsprachige Websites, oder, allgemeiner, auf die Frage der Mehrsprachigkeit in Internet beschränkt werden, sondern es geht darum, den Einfluß kultureller Werte, Normen, Ausdrucksformen, Bilder, Farben, Strukturierung von Information, Inhalte, Zugänglichkeit usw. zu analysieren und zwar sowohl bei gemeinnützigen oder non-for-profit Organisationen als auch bei multinational oder global agierenden kleinen, mittleren und großen Unternehmen.    

Das bedeutet, daß bei der Wahl eines konkreten Untersuchungsobjekts die anvisierte Kultur mitreflektiert werden muß. Diese liefert sozusagen die inhaltlichen Maßstäbe an denen sich dann die Website-Analyse orientieren soll.   

Kultur ist auch ein Mittel der Politik. Internationale, multinationale, nationale und regionale Institutionen präsentieren sich im Netz entsprechend ihren kulturellen Unterschieden. Wie sehen diese konkret aus?    

Wie äußert sich Kultur? Primär in der Sprache, das heißt in bezug auf das Internet in Schrift und Bild. Dies impliziert aber auch u.U.  jahrhundertealte Traditionen von Bildern und Assoziationen, die von Kultur zu Kultur unterschiedlich sind. Das Bild einer Krone in England hat zum Beispiel eine andere semantische Resonanz als etwa in den USA.    

Auch die Regeln des Ansprechens und Werbens sind kulturell unterschiedlich. Es gibt Farben und Farbkompositionen sowie icons, die je nach Kultur und Region anders wahrgenommen werden. Semantische (konnotative und dennotative)  und pragmatische Dimensionen von Sprache (Schrift und Bild) sind von entscheidender kultureller Bedeutung: Welche Aussagen werden in welcher Form und mit welchen Mitteln dargestellt?   

Kulturen halten sich nicht an nationalen Grenzen, auch wenn sie vor allem im 19. und im 20. Jahrhundert zur Stiftung nationaler Identität ge(miß-)braucht wurden. Auch ihre zeitliche Dimension ist sehr unterschiedlich und sie umfassen religiöse, philosophische, wissenschaftliche, ökonomische und  politische Dimensionen. Wenn wir also zum Beispiel Websites aus islamischen Ländern analysieren, tun wir gut daran, uns zunächst mit der islamischen Kultur auseinanderzusetzen, um festzustellen, inwiefern diese sowohl seitens islamischer Institutionen als auch zum Beispiel seitens eines Unternehmens, der seine Produkte in islamischen Ländern absetzen will, berücksichtigt werden.   

Interkulturelle Websiteforschung hat, wenn sie Websites-Objekte aus der Wirtschaft analysiert, nicht allein mit Werbestrategie in Zeiten des E-Commerce zu tun, sondern sie betrifft die gesamte Unternehmenskultur in einer globalisierten Wirtschaft.   
  
  

Methodik
 
Wie gehen wir vor? Sie suchen sich ein Untersuchungsobjekt Ihrer Wahl aus. Das betrifft die Wahl einer (oder mehrerer) Kulturen - denn die Analyse kann sowohl inner- als auch trans- und interkulturelle Eigenschaften betreffen - und die Art der zu analysierenden Institutionen/Unternehmen und  ihrer Darstellung im Netz. Die Wahlmöglichkeiten sind hierzu beinah unbegrenzt. Wir besprechen diese Wahl in den zwei ersten Veranstaltungen. Die getroffene Wahl kann sich im Laufe des Semesters ändern (erweitern, einengen).    

Sie entwickeln eine je spezifische kulturelle Matrix, die als Maßstab für die Beurteilung der Websites dienen soll. Diese kann z.B. Angaben enthalten über: Sprache, Bilder, Farben, Art der Aussagen, Form der Vermittlung, Zugänglichkeit der Inhalte, Transparenz für 'fremde' Kulturen usw. Wichtig sind aber hier die spezifischen Kriterien der jeweiligen Kultur.   

Sie stellen die Ergebnisse Ihrer Analysen in der eigenen Website dar und teilen dem Dozenten im Seminar und  per Mail ihre Fortschritte, Fragen usw. mit. Sie legen auch einen Termin  fest, an dem Sie Ihre Ergebnisse der Gruppe mitteilen. Die in Fragen kommenden Termine sind: 19.1., 26.1, 2.2.   

Wenn genug Zeit übrig bleibt, können Sie parallel zur interkulturellen Websiteforschung eine eigene experimentelle Website unter Berücksichtigung der intekulturellen Dimension entwerfen.   

Bei der Wahl einer Kultur sollte der eigene Zugang zur jeweiligen Sprache berücksichtigt werden. Es ist aber auch möglich, gerade die Sprache als Barriere für eine  Website-Analyse in Kauf zu nehmen.   

Gruppenarbeit ist möglich.  
 

Links
 
Sie können zunächst z.B. in Altavista suchen, indem Sie ein Schlagwort (z.B. ein Land oder eine Region) eingeben und Englisch oder die jeweilige Sprache wählen.   
Folgende Links können auch als Beispiele oder als Ausgangspunkte dienen:   
Worldwide Governments on the WWW  
Mitsubishi Electric auf Englisch und Japanisch  
Embassy of Japan in the UK  
Goethe Institut  
BBC Online  
China  
SAP  
NCR  
Funredes und Mistica (Lateinamerika)  
Radio France Internationale  
France diplomatie  
Webs de France  
Douce France  
Epson Italia  
Musica classica in Italia
 
Literatur
Bonsiepe, G.: Interface Design neu begreifen. Mannheim 1996   
Breidenbach, J., Zukrigl, I.: Tanz der Kulturen. Kulturelle Identität in einer globalisierten Welt, München 1998.   
Steinbeis Transfer Zentrum: IKM (Interkulturelles Management)   
Thissen, F.: Informationsdesign (Literaturliste)   
Usunier, J.-C., Walliser, B.: Interkulturelles Marketing. Mehr Erfolg im internationalen Geschäft. Wiesbaden 1993.   
Würgler, A.: Unternehmen im multimedialen Umfeld. Die erfolgreiche Nutzung der digitalen Technologien in der Praxis, FAZ  Verl. 1998.   
 
Termine 
 
13.10.:   Einführung, Projektmanagement, Themenwahl   
20.10.:  Themenwahl   
27.10.: Website-Suche, Kulturanalyse     
3.11.:  Website-Suche, Kulturanalyse   
10.11.: Erstellung einer Matrix   
17.11.: Website-Analyse     
24.11.: Website-Analyse     
1.11.: Website-Analyse     
8.12.: Website-Analyse     
15.12.: Ergebnisse in der eignenen Website darstellen     
22.12.: Ergebnisse in der eigenen Website darstellen    
12.1.: Entwicklung einer Website    
19.1.: Darstellung der Ergebnisse   
- Japan   
- Salento   
- Mode    
- Argentinien   
- Military   
- Franz. Botschaften   
- Indien   
- Sherry   
26.1.: Darstellung der Ergebnisse   
- Nestle   
- Irland   
- Schweizer Firmen   
- Coca Cola   
- Neu Zeeland   
- IBM   
- Afrika   
- BASF   
- DaimlerChrysler   
 
 

 
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