DAS PARADIGMA DER TECHNISCHEN KULTUR

Rafael Capurro
  

 

 
 
Erschienen in: Zeitschrift für Ganzheitsforschung. 28, II/1984, 62-68.





Wenn unter Kulturphilosophie die Reflexion auf den Gesamtzusammenhang dessen, was der Mensch hervorbringt im Gegensatz etwa zu dem, was die Natur "von sich aus" hervorbringt, verstanden wird, dann kann Kulturphilosophie auf eine bis in die Antike reichende Tradition zurückgreifen (1). In diesem umfassenden Sinne ist die Frage nach der Kultur zugleich die Frage nach dem Menschen. "Daher entfaltet sich" – schreibt H. BECK –  "Philosophie notwendig zu einer Philosophie der Kultur" (2). Ein Höhepunkt kulturphilosophischer Reflexion ist ohne Zweifel die Aufklärung, in deren Mittelpunkt die Bildung des Menschen zu seiner Freiheit steht. Im Mittelpunkt der gegenwärtigen kulturphilosophischer Reflexion steht ein Phänomen, das in gewissem Sinne ein Produkt, vor allem aber eine Herausforderung eben dieser Freiheit darstellt: die Technik. Deshalb wird heute Philosophie der Technik "grundlegend zur Kulturphilosophie der Technik" (3).

Mit der kulturphilosophischen Frage nach der Technik ist der Grundzug der Existenz des modernen Menschen angesprochen.

Wenngleich philosophische Ansätze über die Technik in die Antike zurückverfolgt werden können, da, wie F. RAPP schreibt (4), die moderne Technik "als legitimes Resultat der europäischen Geistes- und Kulturgeschichte" betrachtet werden kann, steht die Technik erst in der Gegenwart im Mittelpunkt kulturphilosophischer Reflexion. So führt RAPP in der Reihe der bedeutenden kulturphilosophischen Beiträge über die Technik jene von M. SCHELER, K. JASPERS, E. JÜNGER, J. ORTEGA Y GASSET, M. HEIDEGGER, H. ARENDT und D. RIBEIRO auf (5). Auch H. BECK dessen Grundgedanken zu diesem Thema Anlaß der folgenden Erörterungen bilden, gehört in diese Reihe, da er, um mich der Terminologie Th.S. KUHNs zu bedienen, in das Zentrum seiner kulturphilosophischen Reflexion das Paradigma der technischen Kultur stellt.


1. Umriß der Frage nach einer Kulturphilosophie der Technik in der Philosophie der Gegenwart

Die kulturphilosophische Reflexion über die Technik, die etwa gegen Mitte des 19. Jahrhunderts ansetzt, kann, wie S. WOLLGAST und G. BANSE in ihrer umfassenden philosophiegeschichtlichen Analyse gezeigt haben (6), als eine Bewegung zwischen technikpessimistischen und -optimistischen Positionen begriffen werden. Demnach kann die Frage nach dem Verhältnis zwischen Technik und Kultur entsprechend den folgenden drei Möglichkeiten entfaltet werden:
  1. Sie kann als ein spannungshaftes Verhältnis, das unter Umständen in Feindschaft ausartet, aufgefaßt werden. Hierzu zählen die durch Pessimismus gekennzeichneten Stimmen der Kultur- und Technikkritiker. Als eine Etappe des überwiegenden Technikpessimismus bezeichnen die Autoren die Jahre zwischen 1940 und 1950 (z.B. L. KLAGES, F.G. JÜNGER).
  2. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, die Technik als einen Bestandteil von Kultur zu betrachten, im Sinne eines kulturellen Fortschrittes also. Die negativen Folgen der Technik werden als "Kinderkrankheiten" angesehen. Mit dem Blick "nach vorne" werden optimistische Visionen des technischen Fortschrittes gemalt, die von den Kritikern wiederum in "Schreckensvisionen" umgewandelt werden. WOLLGAST und BANSE erinnern an eine Frühetappe des Technikoptimismus (etwa zwischen 1870 und 1914) und an Autoren wie E. KAPP, P.K. von ENGELMEYER, der von einer "technischen Kultur" spricht, H. RICKERT, der Technik in die Nähe der Kulturwissenschaft und nicht der Naturwissenschaft stellt, H. SPENCER, u.a. Als eine Zeit von Technikeuphorie und Technophobie bezeichnen die Autoren die Periode zwischen 1950 und 1960. F. DESSAUER, M. BENSE, K. TUCHEL sollen hier stellvertretend für diese zweite Möglichkeit unserer Fragestellung genannt werden.
  3. Eine dritte Möglichkeit schließlich besteht in dem Versuch, zwischen den beiden genannten Positionen zu vermitteln. Auf der einen Seite wird es den Pessimisten zugegeben, daß man nicht unkritisch gegenüber der modernen Technik auftreten kann, zumal ihre Konsequenzen eine Reihe von Katastrophen zeigen, die Zweifel an ihrer "Neutralität" entstehen lassen. Auf der anderen Seite soll sich die Reflexion nicht in Technikkritik ausschöpfen, sondern sie soll zugleich mit dem Faktum unserer technischen Kultur ernst machen. Diese Haltung findet ihren Ausdruck insbesondere in der gegenwärtigen "Technikphilosophie" (im Unterschied zur herkömmlichen "Philosophie der Technik") und in ihrer Forderung nach ethischen Maßstäben, die eine Technik "mit menschlichem Antlitz" bewirken sollen. Man denke z.B. an W. SCHADEWALDT und neuerdings an H. LENK und H. SACHSSE (in Anschluß an M. HEIDEGGER). Hierzu gehört auch der Beitrag von H. BECK.
Der Vermittlungsversuch von WOLLGAST und BANSE, Technik als gesellschaftlich determiniert aufzufassen, scheint mir im Widerspruch zu ihrem dialektisch-materialistischen Standpunkt zu stehen, da hier Technik bloß einseitig betrachtet wird, während in Wahrheit die Gesellschaft, zumal in unserer technischen Kultur, ihrerseits von eben dieser Technik, d.h. vom sie leitenden Paradigma, zugleich bestimmt wird.

Diesen einseitigen Rückgang auf "die Gesellschaft" bewirkt, wie W. SCHIRMACHER schreibt (7), ein solcher "herrschsüchtiger Humanismus". Die gesamte Wirklichkeit wird, wie H. BECK sagt (8), zum "absoluten Stoff" eines "technischen Totalitarismus". Das heißt wiederum nicht, daß Technik als eine spezifische menschliche Erscheinung keine Herausforderung für die Bildung einer humanen Gesellschaft stellt. "Die Antwort auf die Herausforderung der Technik" – schreibt H. BECK –– "kann daher nur durch die Bildung einer Gesellschaftsordnung erfolgen, in der der Mensch den Menschen maximal anerkennt und Mensch sein läßt, ja ihn gerade als Menschen braucht und bestätigt" (9).

In diesem Zusammenhang sind die Beiträge von H. LENK "Zur Sozialphilosophie der Technik" zu erwähnen, der nach einer "humanen Mitte zwischen Technikpessimismus und Technikoptimismus" sucht (10).

Auch H. STORK unterscheidet zwischen optimistischen und pessimistischen Sinndeutungen der Technik und schließt seine kritischen Erörterungen der Vermittlungswege von H. MARCUSE, A. GEHLEN und J. HABERMAS mit der Frage nach dem Zusammenhang zwischen Technik und Geschichtlichkeit (M. HEIDEGGER) sowie zwischen Technik und Ethik. In beiden Fällen wird nach dem Verhältnis von Mensch und Natur in Zusammenhang mit der Technik gefragt (11).


2. Zur Frage nach dem "Wesen" der Technik

Die Bewegung der Reflexion zwischen pessimistischen und optimistischen Einstellungen zur Technik, geht vom Faktum einer technischen Kultur aus, ohne aber nach dem "Wesen" dieses Bereichen zu fragen, d.h. ohne nach den Veränderungsmöglichkeiten im "Wesen" der modernen Technik zu fragen, d.h. ohne nach den Veränderungsmöglichkeiten im "Wesen" der modernen Technik zu fragen. man fragt bloß nach bestimmten Einstellungen, die auf Ängsten bzw. Hoffnungen beruhen, zur Technik, d.h. zu einer vorausgesetzten Bestimmung der Technik, ohne aber diese Bestimmung selbst auf ihre Möglichkeiten hin zu befragen. Man gerät in die Gefahr, sich über die Auswirkungen der Technik zu streiten, während in Wahrheit "alles beim alten bleibt". Die eingangs erwähnte Frage nach dem "Wesen" der Technik hat aber nichts mit dem verpönten "Essentialismus" zu tun. Es geht hier nicht um die Aufdeckung einer vermeintlichen "wesenhaften" Struktur des Phänomens, wohl aber um die Frage nach dem Grundzusammenhang, von wo aus unsere technische Kultur gedacht wird und vor allem gedacht werden kann. Eine solche Frage ist die Voraussetzung für jede Art von Fort-schritt. Wenn wir also nach dem "Wesen" der Technik fragen, fragen wir, mit HEIDEGGER (12), nicht nach einer Gattung oder "essentia", sondern nach der Art und Weise, wie etwas sich entfaltet (bzw. "west") und achten dabei auf andere Entfaltungsmöglichkeiten, von wo aus die Technik, und somit unsere technischen Kultur in ihrer jetzigen Gestalt sich als eine (unter anderen) Kulturform zeigen kann.

Ist aber die Technik nicht einer jener Allgemeinbegriffe, die sich durch ihre Verschwommenheit charakterisieren, so daß die tatsächliche Komplexität des Phänomens dadurch verdeckt wird und die Fragestellung zu bodenlosen Pauschalierungen (mit optimistischen und/oder pessimistischen Schattierungen) führt? Dieser Einwand, der z.B. von H. LENK erhoben wird (13), ist einerseits gerechtfertigt, andererseits spricht der Autor selbst von einer Sozialphilosophie der Technik, um schließlich die Gefahr der "totalitären Technisierung" als eine spezifische abendländischen Gefahr aufzudecken (14). Grund für die Berechtigung des Einwandes ist die gattungshafte Vorstellung der Frage nach dem "Wesen" der Technik, wodurch also unterschiedliche singuläre Konkretheiten von gemeinsamen Zügen her begriffen werden. Dabei bleiben aber die Bezüge, die die Technik und insbesondere unsere technische Kultur er-möglichen, d.h. sie als eine Möglichkeit gewähren, unbefragt.

H. BECK leitet seine "Kulturphilosophie der Technik" mit der Frage nach ihrem "Wesen" ein. Nach BECCK lassen sich die verschiedenen Erscheinungsweisen des Technischen vor dem Hintergrund dessen, was sich selbst hervorbringt, verändert und gestaltet, der "Natur" also, abheben. Technik, sagt BECK, ist jene "Begegnung des menschlichen Geistes mit der Natur", wodurch diese vom Menschen geformt wird (15). In diesem weiteren Sinne ist Technik zugleich Kultur. Es gibt aber einen Bereich menschlichen Hervorbringens, der sich von dem der Technik unterscheiden läßt, nämlich die Kunst. Der Unterschied besteht darin, sagt BECK, daß Technik die Sache "in den Dienst nimmt", Kunst hingegen "der Sache dient". Die erste Bestimmung, die HEIDEGGER  die "instrumentelle und anthropologische" nennt (16), gründet, gemeinsam mit der Kunst und mit der Natur im Vorgang des Her-vor-bringens. Auf diese Gemeinsamkeit weist BECK hin, wenn er schreibt, daß Naturphilosophie sich in Kulturphilosophie übersteigt (17). Von ihrem "Wesen" her, läßt sich Technik (und somit auch Kultur) nicht bloß von der Subjektivität her verstehen, sondern zugleich von der Natur her. In diesem Sinne, schreibt BECK, ist Technik "Fähigkeit der Natur". Der "wahre Ort" der Technik stellt sich deshalb in der Relation Mensch-Natur. Als technische Kultur ist sie ein bestimmtes "weltgeschichtliches Ereignis" (BECK) dieser Relation (18). In der Sprache der modernen Wissenschaftstheorie können wir hier von einem "Paradigma" sprechen.

In der gegenwärtigen Ausformung dieses Paradigmas herrscht eine bestimmte Weise des Bezuges zwischen Mensch und Natur. Es handelt sich, wie H. LENK in Anschluß an M. HEIDEGGER sagt, um den Bezug des "Stellens", wodurch die Natur "zu einer kontrolliert-kanalisierten Reaktion" provoziert wird (19). Man könnte hier in teilweise Anlehnung an die HEIDEGGER'sche Terminologie zwischen Natur (bei HEIDEGGER  "Erde") und Welt unterscheiden: Natur ist jene Ganzheit von Bezügen, die der Mensch mit allem, was auf der Erde aufgeht, teilt. Welt sind jene spezifischen menschlichen Bezüge, wie Technik und Kunst. Die leitende Ausformung des Paradigmas der technischen Kultur ist die Herrschaft von Welt über Natur. Wir lassen diese Herrschaft unangetastet, wenn wir bloß pessimistische oder optimistische Betrachtungen anstellen. Erst die Aufdeckung des "Wesens" der technischen Kultur bedeutet zugleich die Möglichkeit eines "neuen" Bezuges. Vom "Wesen des Ereignisses ist es möglich, daß der Mensch und seine Welt sich zugleich von der Natur her begreift, daß er also seine technische Kultur nicht bloß als sein Produkt vorstellt, sondern als einen Bezug der Natur zu ihm. Das bedeutet, Technik von der Natur her neu zu überdenken.

Der Mensch wäre demnach eher "Hüter" als "Herr" der Natur. In diesem Sinne ist m.E. jener Satz von H. BECK zu interpretieren, womit er die Technik als weltgeschichtlichen Prozeß in einem ersten Schritt charakterisiert: als ein Aus-sich-Herausgehen der Natur in den Geist hinein (20). Das bedeutet die Möglichkeit, Technik wieder an die Natur zu binden und dabei der neuzeitlichen Gefahr des "Titanismus", wie C.F. von WEIZSÄCKER schreibt (21), mit der Gefahr der Zerstörung der Erde, zu begegnen, ohne die Welt des Menschen zugunsten eines falschen Naturalismus aufzuopfern.

Das "Wesen" der modernen Technik ist eine Weise des Hervorbringens in seiner Identität und Differenz zur Kunst und letztlich zur Natur (bzw. zur "Erde") zu erfahren, bedeutet die Möglichkeit, die Technik auf diese Bereiche hin zu öffnen.

Kunst und Technik sind Ausdruck der Bedürftigkeit bzw. der "Maß-losigkeit" des Menschen: auch im "Ereignis Technik" vermögen wir uns nicht zu begründen. Wenn wir dieses Unvermögen zu vermögen wüßten, wären wir unterwegs zu jenem von HÖLDERLIN angesprochenen Bereich, wovon es heißt:

"Voll Verdienst, doch dichterisch, wohent
Der Mensch auf dieser Erde."

In diesem Sinne dürfen wir auch jenes von W. SCHADEWALDT dargestellte Verhältnis zwischen Kunst und Technik als ihren "defizienten" Modus verstehen. Damit ist keine Abwertung gemeint, da es von der Technik heißt, daß sie eine der größten geistig-kulturellen Erscheinungen der Gegenwart ist. Sie ist "unser Schicksal". Daß wir aber die Technik "wollen und wollen müssen" (22) bedeutet nicht, daß wir "gedankenlos einfach mitmachen".


3. Ausblick: Technische Kultur und kulturelle Vielfalt

Wenn BECK als die "aktuelle Not" jene notwendige Entfaltung der jeweiligen Kulturen und zugleich ihren Bezug unter Wahrung eben dieser Vielfalt bezeichnet (23), stellt er zugleich jene "magische" Versuchung in Frage, die das Absolutwerden der gegenwärtigen Ausformung des Paradigmas der technischen Kultur darstellen würde:

"Der Mensch ist in eine metaphysische Einsamkeit und Angst gestürzt, in der er sich nur zu behaupten vermag durch die verkrampfte titanische Anstrengung, mittels der Technik sich aller Wirklichkeit zu bemächtigen, sie zu beherrschen und sich verfügbar zu machen und sich so nach Möglichkeit alles "abzusichern" – ein Versuch, der im Grunde Magie ist" (24).

Der folgende Schlußsatz von H. LENK deutet auf die selbe Möglichkeit hin:

"Der Mythos von der totalen Machbarkeit der Welt bis hinein in deren experimentellen Erfahrung, bis hin zu deren anscheinend absoluter Auflösung in kulturbedingte Deutung ist eben – ein Mythos: ein anderer, prometheischer Mythos des Abendlandes. Als allumfassende Erkenntnis drapiert, wird er zu einer abendländischen Ideologie der totalen Machbarkeit; diese wäre zugleich technizistisch – die Ideologie der Totaltechnisierung, der totalitären Technisierung – einschließlich des Menschen selbst und der Menschlichkeit. Sie mißverstünde die Technik und deren prinzipiellen Begrenztheit – und sie deutete die abendländische Weltsicht zugleich höchst einseitig: Abendlädische Existenz aber ist nicht alles. Der Mensch auch als Teil der Natur, selbst auch als Konstrukteur und Konsument einer für ihn lebensnotwendigen Kultur, ist nicht nur Abendländer. Das Humanum reicht über den abendländischen Entwurf hinaus" (25).

Ein solches Schauen über die gegenwärtige Ausformung des Paradigmas der technischen Kultur hinaus ist weder "technikfeindlich" noch "antihumanistisch", sondern sie ist der Versuch, das Humanum von seinem "Wesen" her, d.h. von dem, was ihm und seine Möglichkeiten gewährt, sehen zu lassen, fern von jedem Anspruch, diese Herkunft zu er-gründen (geschweige sie zu begründen) und dennoch offen für die uns gewährten Möglichkeiten.

Somit bliebe die technische Kultur ein Teil unserer Antwort auf die Herausforderung unserer Zeit (Hunger, Überbevölkerung, Krankheiten...), entkleidet aber vom scheinbar aufklärerischen Anspruch der sich-begründen-wollenden Subjektivität (26). In einer so verstandenen technischen Kultur, in der der Mensch sich nicht als letztbegründende Ur-Sache begreift, sondern sich und seine Welt im Gefüge der ihm bedingenden Bezüge einzufügen weiß, kommt jene Frage nach der Faktizität eben dieses Gefüges zum Vorschein, die den Ursprung, d.h. das "Wesen" von Technik und Kunst ist. Wird eine Kultur es wagen, sich auf dieses "Wesen" einzulassen und von ihrem Ursprung her beide Bereiche in ihrer Einheit erscheinen zu lassen? Oder wird vielleicht eine solche Einheit als "Ästhetizismus" deklariert, zugunsten der Aufrechterhaltung der Herrschaft einer bestimmten Ausformung des Paradigmas einer technischen Kultur?


Anmerkungen

1. Vgl. M. HEIDEGGER, Die Technik und die Kehre, 3. Aufl. Pfullingen 1976.

2. H. BECK, Kulturphilosophie der Technik, 2. völlig neu bearb. u. erg. Aufl. von "Philosophie der Technik (1969), Trier 1979, 15

3. Ib.

4. R. RAPP, Analytische Technikphilosophie, 1. Aufl. Freiburg i.Br./München, 1978, 211

5. Ib., 15 ff.

6. S. WOLLGAST, G. BANSE, Philosophie der Technik, Berlin (DDR) 1979; vgl. auch H. SACHSSE (Hg.), Technik und Gesellschaft, 3. Bde. München 1976.

7. W. SCHIRMACHER, Fortschreitende Humanisierung der Natur. Heutige Probleme marxistischer Technikphilosophie, in: Der Mensch und die Wissenschaften vom Menschen. Beiträge des XII. Deutschen Kongresses für Philosophie (Innsbruck, 29. September - 3. Oktober 1981), Innsbruck 1983, 521.

8. H. BECK, op.cit., 88 ff.

9. Ib. 70.

10. H. LENK, Zur Sozialphilosophie der Technik, Frankfurt a.M. 1982, 184 ff.

11. H. STORKs Befürchtung, "daß die Heideggersche Technikphilosophie – hätte sie Breitenwirkung – einen unveränderten Umgang mit der Technik begünstigt würde" (H.  STORK, Einführung in die Philosophie der Technik, Darmstadt 1977, 175) scheint mir auf einem Mißverständnis zu beruhen: HEIDEGGER befürwortet keine Passivität, sondern versucht die Möglichkeit eines verwandelten Verhältnisses zur technischen Welt zu begründen. Er ist aber kritisch genug, nicht in die Anmaßung zu verfallen, das (philosophische) Denken könnte etwas unmittelbar bewirken (vgl. M. HEIDEGGER, Gelassenheit, 5. Aul. Pfullingen 1977, 25). Es gibt wohl Grund zur Skepsis, wenn STORK schreibt, daß "ein stark anthropozentrisch geprägtes menschliches Selbstverständnis" einem veränderten Umgang mit der Natur nicht im Wege stehen muß (op.cit., 185). Hierzu die (christliche) Theologie als Anwalt zu nehmen, verkehrt nicht nur den philosophischen Ansatz – auch naturwissenschaftlich gibt es einschlägige Gegenargumente gegen den Anthropozentrismus –, sondern übersieht den eigentlichen Sinn einer theologischen Anthropologie, nämlich Christo- und somit Theozentrismus (vgl. H. BECK, Analogia Trinitatis. Natur und Geschichte in Ausgliederung und Rückverbundenheit, in: Zeitschrift für Ganzheitsforschung, 25. Jg., Heft 1/1981l, 3-15).

12. M. HEIDEGGER, Die Frage nach der Technik, in: ders., Vorträge und Aufsätze, Teil I, 3. Aufl., Pfullingen 1967, 5-36.

13. H. LENK, op.cit., 158.

14. Ib., 294.

15. H. BECK, op.cit., 25.

16. M. HEIDEGGER, Die Frage nach der Technik, op.cit. 6.

17. H. BECK, op.cit., 163

18. H. BECK, op.cit, 38; vgl. W. SCHIRMACHER, Technik und Gelassenheit. Zeitkritik nach Heidegger, Freiburg/München 1983.

19. H. LENK, op. cit., 288; vgl. auch H. SACHSSE, Anthropologie der Technik, Braunschweig 1978, 254 ff.

20. H. BECK, op.cit., 57; vgl. dazu W.Ch. ZIMMERLI,  Prognose und Wert. Grenzen einer Philosophie des "Technology Assessment", in: F. RAPP, P.T. DURBIN (Hrg.), Technikphilosophie in der Diskussion, Braunschweig/Wiesbaden 1982, 145 ff; vgl. auch R. MAURER, Ökologische Ethik? In: Allgemeine Zeitschrift für Philosophie, 7/1 1982, 17-39.

21. Vl. C.F. v. WEIZSÄCKER, Der deutsche Titanismus, in: ders., Wahrnehmung der Neuzeit, München/Wien 1983, 19 ff.

22. W. SCHADEWALDT, Die Anfänge der Philosophie bei den Griechen. Die Vorsokratiker und ihre Voraussetzungen, Tübinger Vorlesungen, Band 1, Frankfurt a.M., 1978, 35.

23. H. BECK, op.cit., 121 ff.

24. Ib., 189.

25.  H. LENK, op.cit., 294 f. Hervorhebung vom Verfasser.

26. Vgl. W. SCHIRMACHER, Bauen, Wohnen, Denken. Ethische Konsequenzen der Naturphilosophie Martin Heideggers, Philosophisches Jahrbuch, 89. Jg., 405-410; sowie S. MÜLLER, Dimension und Mehrdeutigkeit der Technik. Die Erörterung des Technischen bei Martin Heidegger und in der gegenwärtigen Reflexion, Phlosophisches Jahrbuch, 90. Jg., 1983, 277-298.

Letzte Änderung: 22. Mai  2017
   
 
 
    
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