TEIL I: Einführung in die Ethik

Rafael Capurro

 
 
  
 

1. Was ist Ethik?

    
Zur Einführung in die Ethik
 
Einführungen:  
Birnbacher, Dieter, Hoerster, Norbert Hrsg.: Texte zur Ethik. dtv Wissenschaft 1993. 
Bayertz, Kurt Hrsg.: Politik und Ethik. Stuttgart 1996. 
Capurro, Rafael: Ethik im Bilde 
Capurro, Rafael: Höhleneingänge 
Gil, Thomas: Ethik. Stuttgart 1993.
Krämer, Hans: Integrative Ethik Frankfurt a.M. 1992. 
Pieper, Annemarie: Einführung in die Ethik. Tübingen 1994. 
Schmid, Wilhelm: Philosophie der Lebenskunst. Frankfurt a.M. 1998. 
Williams, Bernard: Ethik und die Grenzen der Philosophie. Hamburg 1999. 

Lexika:  
-> Höffe, Otfried Hrsg.: Lexikon der Ethik. München 1997. 
-> Phillex: Lexikon der Philosophie: Ethik. 

Angewandte Ethik: 
Chadwick, Ruth Eds.: Encyclopedia of Applied Ethics. San Diego, CA: Academic Press 1998. 
Nida-Rümelin, Julian Hrsg.: Angewandte Ethik. Die Bereichsethiken und ihre theoretische Fundierung. Stuttgart 1996. 

 
Zur Einführung in die Philosophie

Martens, E., Schnädelbach, H. Hrsg.: Philosophie. Ein Grundkurs. Rowohlts Enzyklopädie, 2 Bde. 1991. 
Volpi, F., Nida-Rümelin, J. Hrsg.: Lexikon der philosophischen Werke. Stuttgart 1988.   
Nida-Rümelin, N.  Hrsg.: Philosophie der Gegenwart in Einzeldarstellungen von Adorno bis v. Wright. Stuttgart 1999.


Portale
 
 
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    1.1 Herkunft und Bedeutung der Worte Ethik und Moral 

    Der Begründer der Ethik als eine selbständige Disziplin war der griechische Philosoph Aristoteles (384 - 322 v.Chr.). In seinem für die abendländische Tradition grundlegenden Werk “Nikomachische Ethik” (NE) schreibt er, daß es zwei Arten von Tugenden gibt, die den menschlichen Charakter prägen, nämlich die Verstandestugenden und die ethischen Tugenden. 

    Während die Verstandestugenden durch Belehrung erworben werden, werden die ethischen Tugenden (‘eethos’ mit Etha = hqoj) durch Übung und Gewohnheit (‘ethos’ mit Epsilon = eqoj) ausgebildet:    

    “Wenn sonach die Tugend (‘arete’) zweifach ist, eine Verstandestugend (‘dianoetike’) und eine sittliche Tugend (‘ethike’), so entsteht und wächst die Erstere hauptsächlich durch Belehrung und bedarf deshalb der Erfahrung und der Zeit; die sittliche dagegen wird uns zuteil durch Gewöhnung (‘eethos’), davon hat sie auch den Namen erhalten, der nur wenig von dem Wort Gewohnheit (‘ethos’) verschieden ist.
    Daraus erhellt auch, daß keine von den sittlichen Tugenden uns von Natur zuteil wird. Denn nichts Natürliches kann durch Gewöhnung geändert werden. Der Stein z.B., der sich von Natur nach unten bewegt, kann nicht gewöhnt werden, sich nach oben zu bewegen, wenn man ihn auch durch vieltausendmaliges Emporschleudern daran gewöhnen wollte, und ebensowenig kann das Feuer an die Bewegung nach unten oder sonst etwas an ein seiner Natur entgegengesetztes Verhalten gewöhnt werden.
    Darum werden uns die Tugenden weder von Natur noch gegen die Natur zuteil, sondern wir haben die natürliche Anlage, sie in uns aufzunehmen, zur Wirklichkeit aber wird diese Anlage durch Gewöhnung.”
    (Aristoteles, Nikomachische Ethik, NE 1103 a 14-25, Übers. G. Bien)
      
    Das deutsche Wort Moral leitet sich vom Lateinischen mos/mores ab, das wiederum eine Übersetzung der beiden griechischen Begriffe (eethos/ethos) ist.

    In der Umgangsprache werden die Begriffe Ethik und Moral oft synonym verwendet. Im wissenschaftlichen Sinne sollte man aber die Ebene des Phänomens, d.h. Sitten und Gebräuche im Sinne von Moral, von der Ebene der Reflexion (Ethik) unterscheiden.

     
     
     
    Inhalt
    Teil I
    Teil II
     
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