PENSER APRÈS HEIDEGGER


Rafael Capurro
  

 



Erschienen in: Information Philosophie, August 1990, Nr. 3, 92-94.

Penser après Heidegger. Actes du Colloque du Centenaire (Paris, 25-27 septembre 1989). Publiés sous la responsabilité de Jacques Poulain et de Wolfgang Schirmacher et traduits par Arno Müller. Ouvrage publié avec le concours de l'Institut Goethe (Paris) et du Conseil National des Lettres (Paris). Editions L'Harmattan, Paris 1992, 312 pages.

Table des Matières

Penser après Heidegger: pourquoi?
Présentation par Jacques POULAIN et Wolfgang SCHIRMACHER

De la pensée à l'Être

Du vertige de la philosophie par Wolfgang WELSCH (Bamberg)
La puissance de la pensée par Daniel D. Dahlstrom (Washington)
L'engagement de la question de
l'Être selon Heidegger par Rudolf HEINZ (Düsseldorf)
Heidegger et les métamorphoses de la subjectivité par Dominque BOURG (Heidelberg)
Des doubles contraintes normatives par Reiner SCHÜRMANN (New York)
L'oubli de la pensée dans la pensée ou la perte heideggérienne du jugement par Jacques POULAIN (Paris)
La mort du sujet et la vérité de l'amour par Rudolph von GUMPPENBERG (Münich)
Le temps des larmes par Elisabeth WEBER (Paris9
Que l'ont peu, que l'on doit penser après Heidegger - et comment par Gérard GRANEL (Toulouse)

De l'éthique à la politique

Le critique habermasienne d'Heidegger, Repenser la politique et l'ontologie ou "répétition et oubli" par Judith BUTLER (Baltimore)
Par-delà le "fondamentalisme ontologique", vers une réhabilitation de la philosophie pratique par Arion KELKEL (Paris)
Chasser le héros de notre
âme par Jacob ROGOZINSKI (Paris)
"Après Heidegger": la politique inachevée par Myriam REVAULT D'ALLONNES (Paris)
Historialité et géographie par Jean-Marie VAYSSE (Toulouse


De la technique à l'art

De la rhétorique de l'essence: technique et langage par Edgar PANKOV (New Haven)
Le salutaire s'intensifie-t-il? A proposde la critique d'un mythe critique de la civilisation par Marten van NIEROP (Amsterdam)
Le négativ photographique de l'événement par Rafael CAPURRO (Stuttgart)
La technique de vie ou la pratique de la responsabilité par Wolfgang SCHIRMACHER (New York)
Après Heidegger: y a-t-il une philosophie de la technique sur les fondements esthétiques? par Reinhard KNODT (Nürnberg)
L'ambiguïté dans la pensée poétique par Virginia CUTRUFELLI (New York)
Le statut philosophique du poème après Heidegger par Alain BADIOU (Paris)
La puissance de l'imagination comme temps temporalisant (de Kant à Heidegger et au-delà) par Dietmar KAMPER (Berlin)
De la vérité de ce qui est fait. A propos de l'aspect poétologique de l'interprétation heideggérienne de Hölderlin par Ulrich WERGIN (Hambourg)
L'expérience de l'Être et l'épiphanie littéraire par Claudia WENNER (Fribourg)
La lettre de l'esprit par Thomas PEPPER (Yale)


   
Josette Lanteigne, Printemps 1994, Vol. 4, No. 2, 163:

RAFAEL CAPURRO, «LE NÉGATIF PHOTOGRAPHIQUE DE L'ÉVÉNEMENT» : Le texte le plus brillant du recueil. Le monde n'est pas (ou n'est plus) l'objet d'une photographie, mais plutôt la métamorphose de tout ce qui est imprimé électroniquement : «Les technologies d'information transforment le monde en négatif photographique, c'est-à-dire en un signe dont le réfèrent coïncide avec le négatif et qui est à cause de cela toujours absent» (p. 220). 


 
 

Unter der Leitung von Jacques Poulain (Paris) und Wolfgang Schirmacher (New York) fand vom 25-27. September 2989 eine vom Collège International de Philosophie (Paris) sowie von der Internationalen Schopenhauer-Vereinigung (Hamburg) und dem Goethe-Institut in Paris gemeinsam veranstaltete internationale Tagung mit dem Titel Penser après Heidegger im Collège statt.

Am ersten Tag standen die Bereiche "Denken" und "Ethik" zur Diskussion.

Judith Butler
(Baltimore) setzte die von Habermas geleistete Kritik der Ontologie als Mystifizierung der Politik in Frage. 'Sein' übersteigt den propositionalen Rahmen. Die Heideggersche Ontologie leistet Widerstand gegen die totale Determination. Es gibt keine Seinstheorie. Die Metaphysik ist der Mythos der Politik.

Für Rudolf Heinz (Düsseldorf) hat die Seinsfrage eine anstößige Funktion, nämlich gegenüber einer exklusiven Rationalität.

Wolfgang Welsch (Bamberg) verfolgte den Topos des "Schwindel(n)s" anhand von Heideggers Diktum "Kant schwindelt nicht" und brachte mit Heidegger die Kantische Vernunft zum Schwindeln.

Reiner Wiehl (Heidelberg) setzte die Rationalitätsfrage im Zusammenhang mit der Erfahrung der Widerständigkeit am Leitfaden der Zeuganalyse. Die "realitas" als das "ob-iectum" ist ein Zug des Seins. Er sieht im Heideggerschen Überspringen der "realitas" als Widerständigkeit einen Grund für das Scheitern von "Sein und zeit".

Jacques Poulain (Paris) kritisierte die Aufhebung des Anderen im phänomenologischen Diskurs Heideggers. Es handele sich dabei um eine Vergessenheit des Denkens im Sinne eines Verlustes der Urteilskraft.

Für Daniel Dahlstrom (Washington) ist die Macht des Denkens (gen. obiectivus) im Sinne eines Vermögens des Ungedachten gegenüber der Macht des Denkens als Realität.

Peter Engelmann (Wien) deutete Heideggers "Das Schwierige liegt in der Sprache" im Sinne eines Gewebes von Differenzen ohne Zentrum und ohne einen letzten Referenten.

Der Nachmittag war der Frage nach der Ethik gewidmet, die auch in anderen Kontexten und mit häufigen Hinweisen auf E. Lévinas immer wieder gestellt wurde.

Reiner Schürman (New York) sprach über "Normative Double Binds", d.h. über den zweifachen Zwang von Natalität und Mortalität, Ereignis und Enteignis, dem Gesetz und den Gesetzen. Diese "double contrainte" ist originär und tragisch. Das Ereignis ist die Möglichkeit des Singulären 'jenseits' vom Universellen: nicht als Apriori, sondern als Riss (Nein, Nichts, Tod) des Referentiellen (Ja, Sein, Geburt).

Arion Kelkel (Paris) erörterte die Möglichkeit einer Rehabilitierung der praktischen Vernunft jenseits des Fundamentalismus.

Elisabeth Weber (Paris) thematisierte in einem kurzen und bewegenden Vortrag Heideggers 'Vergessen' der dichterischen Tränen Hölderlins.

Rudolf von Gumpenberg (München) hob den Unterschied zwischen dem Egozentrismus des Fragens und der Verschwendung der Liebe hervor.


Am Abend fand ein atemberaubender öffentlicher Vortrag von Gérard Granel (Toulouse) statt. dabei ging er der Frage: "Qu'on peut et qu'on doit penser après Heidegger, et comment" und zwar am Leitfaden der "peinture an-eidétique" nach. Farbe und Existenz sind Geschwisteer, d.h. reine Entfaltung, ohne Warum. Die Philosophie hat die Aufgabe, diesem "indicible" zu ent-sprechen bzw. es kreativ zu erschweigen: "nos paroles ne parlent pas, elle disent". Wie können wir 'das Rote' sagen? Nicht nur Wittgenstein, sondern auch die Aristotelischen "idia" begleiteten Vortrag und Diskussion.


Der Dienstag war den Themen "Politik" und "Technik" gewidment.

Jacob Rogozinski (Paris) brachte Hegel und Heidegger in Berührung und versuchte den "Helden" aus unserer Seele, d.h. aus der Subjektivierung und Verabsolutierung des Daseins sowie der Hypostasierung des kollektiven Daseins, zu vertreiben, um den Anderen Platz zu machen.

Maarten van Nierop (Amsterdam) kritisierte den Mythos des "Hütens" und "Hegens" und verwies auf konservative Momente in Heideggers Kulturkritik.

Myriam Revault D'Allonnes (Paris)  öffnete den Horizont "après Heidegger" vor allem in Richtung auf die Frage nach dem Sinn der Politik, angesichts der Banalität des diesbezüglichen Heideggerschen Denkens.

Das Thema "Technik" wurde von Wolfgang Schirmacher (New York) mit einer provokativen Gegenüberstellung von "anthropozentrisch" vs. "anthropomorph" eingeleitet. Eine "anthropomorphe" Technik ist eine Lebenstechnik, die zur Verantwortung gegenüber dem von uns verursachten Leiden auffordert. Ethischer Maßstab ist die ästhetische Erfahrung des Gelingens. Der Mensch ist weder Tier noch Gott, sondern er existiert "anthropomorph" als "homo generator", indem er seine Existenz künstlich-künstlerisch gestaltet.

Edgar Pankow (New Haven) deutete Heideggers Frage "nach" der Technik im Sinne einer "Verwindung" der bisherigen  metaphysischen Lektüre. Diese Verwindung geschieht durch eine Neubenennung ("Gestell") und somit auch durch eine neue Verortung des Phänomens.

Rafael Capurro (Stuttgart) interpretierte Heideggers "Das Ge-Stell ist gleichsam das photographische Negativ des Ereignisses" in Zusammenhang mit den neuen Informationstechniken. Es gehe darum, das unendliche Potential der Simulation vor der Endlichkeit des "Dass" der Existenz zu durchschauen.

Reinhard Knodt (Nürnberg) sprach über "Kunstwerk und Menschenwerk" und wies auf die Möglichkeit einer Durchdringung von Technik und "Ästhetik" hin.


Der dritte Tag schließlich war der "Kunst" sowie der "Geschichtlichkeit" gewidmet.

Dietmar Kamper
(Berlin) deutete "die Einbildungskraft als zeitigende Zeit: Von kant über Heidegger hinaus". Der Anfang der Zeit läßt sich nicht fabrizieren: niemand "hat" Zeit, Zeit "gibt es". Gegenüber der Unendlichkeit der Abstraktion, etwa in der Form der Omnipotenz der Fraktalität, gilt es die leibliche Zeit zwischen Geburt und Tod, in ihrem "es gibt", zu verstehen.

Alain Badiou (Paris) erörterte vor dem Hintergrund von Parmenides (Fusion von "sacré" und "poème"), Platon (Trennung), Aristoteles (Unterordnung) "Le statut philosophique du poème après Heidegger", der dem Gedicht seine eigene Autonomie (wieder) gibt.

Die Frage nach der Geschichtlichkeit wurde von Pierre Aubenque (Paris)  mit einer Kritik der Neuzeit in Anschluß an Heideggers "die Zeit des Weltbildes" eröffnet. Er zeigte auch den 'geduldigen' Weg des (Heideggerschen) Denkens, eine Geduld, die mit der "rigueur de sa pensée" Hand in Hand geht.

Akihiro Takeichi (Kyoto) fragte nach dem, was dem empirischen Individuum, trotz seines nichtigen Grundes ("l'être effectiv d'un individu ne repose que sur le néant"), mit den unendlichen Schicksale verbindet.

Dominique Bourg
(Besançon) stellte die Frage nach dem Subjekt bei Heidegger im Sinne einer Zerstörung der menschlichen Autonomie.

Die Tagung verlief in einer gelassenen Pariser Atmosphäre, die viel Raum und Zeit für persönliche Begegnungen ließ.

Letzte Änderung: 15. Juni  2022
    
 

LE NÉGATIF PHOTOGRAPHIQUE DE L'ÉVÉNEMENT

 Rafael Capurro

 
  
 

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Conférence donnée au Colloque du Centenaire: Penser après Heidegger. Paris, 25-27 septembre 1989. Actes du Colloque publiés sous la responsabilité de Jacques Poulain et Wolfgang Schirmacher, traduits par Arno Münster. Editions L'Harmattan, Paris 1992, p. 220-224. Texte en allemand traduit en français par Arno Münster.

Josette Lanteigne, Printemps 1994, 4, 2, 163:

RAFAEL CAPURRO, «LE NÉGATIF PHOTOGRAPHIQUE DE L'ÉVÉNEMENT» : Le texte le plus brillant du recueil. Le monde n'est pas (ou n'est plus) l'objet d'une photographie, mais plutôt la métamorphose de tout ce qui est imprimé électroniquement : «Les technologies d'information transforment le monde en négatif photographique, c'est-à-dire en un signe dont le réfèrent coïncide avec le négatif et qui est à cause de cela toujours absent» (p. 220).


Penser après Heidegger.

Actes du Colloque du Centenaire (Paris, 25-27 septembre 1989).
Publiés sous la responsabilité de Jacques Poulain et de Wolfgang Schirmacher
et traduits par Arno Müller.
Ouvrage publié avec le concours de l'Institut Goethe (Paris) et du Conseil National des Lettres (Paris).

Editions L'Harmattan, Paris 1992, 312 pages.



Table des Matières

Penser après Heidegger: pourquoi?
Présentation par Jacques POULAIN et Wolfgang SCHIRMACHER


De la pensée à l'Être

Du vertige de la philosophie par Wolfgang WELSCH (Bamberg)
La puissance de la pensée par Daniel D. Dahlstrom (Washington)
L'engagement de la question de 
l'Être selon Heidegger par Rudolf HEINZ (Düsseldorf)
Heidegger et les métamorphoses de la subjectivité par Dominque BOURG (Heidelberg)
Des doubles contraintes normatives par Reiner SCHÜRMANN (New York)
L'oubli de la pensée dans la pensée ou la perte heideggérienne du jugement par Jacques POULAIN (Paris)
La mort du sujet et la vérité de l'amour par Rudolph von GUMPPENBERG (Münich)
Le temps des larmes par Elisabeth WEBER (Paris9
Que l'ont peu, que l'on doit penser après Heidegger - et comment par 
Gérard GRANEL (Toulouse)

De l'éthique à la politique

Le critique habermasienne d'Heidegger, Repenser la politique et l'ontologie ou "répétition et oubli" par J
udith BUTLER (Baltimore)
Par-delà le "fondamentalisme ontologique", vers une réhabilitation de la philosophie pratique par Arion KELKEL (Paris)
Chasser le héros de notre
 âme par Jacob ROGOZINSKI (Paris) 
"Après Heidegger": la politique inachevée par Myriam REVAULT D'ALLONNES (Paris)
Historialité et géographie par Jean-Marie VAYSSE (Toulouse)


De la technique à l'art

De la rhétorique de l'essence: technique et langage par Edgar PANKOV (New Haven)
Le salutaire s'intensifie-t-il? A proposde la critique d'un mythe critique de la civilisation par Maarten van NIEROP (Amsterdam)
Le négativ photographique de l'événement par Rafael CAPURRO (Stuttgart)
La technique de vie ou la pratique de la responsabilité par Wolfgang SCHIRMACHER (New York)
Après Heidegger: y a-t-il une philosophie de la technique sur les fondements esthétiques? par Reinhard KNODT (Nürnberg)
L'ambiguïté dans la pensée poétique par Virginia CUTRUFELLI (New York)
Le statut philosophique du poème après Heidegger par Alain BADIOU (Paris)
La puissance de l'imagination comme temps temporalisant (de Kant à Heidegger et au-delà) par Dietmar KAMPER (Berlin)
De la vérité de ce qui est fait. A propos de l'aspect poétologique de l'interprétation heideggérienne de Hölderlin par Ulrich WERGIN (Hambourg)
L'expérience de l'Être et l'épiphanie littéraire par Claudia WENNER (Fribourg)
La lettre de l'esprit par Thomas PEPPER (Yale)


 

 

Il y a environ cent cinquante ans, la technique de la photographie a été inventée (par Talbot ou par Daguerre?). Mais entre-temps, les conditions ont complètement changé: il ne s'agit plus de faire une copie de l'image du monde extérieur dans la "chambre obscure", mais le monde lui-même est devenu l'objectif de la prospection de ces copies (vers l'extérieur), et c'est ainsi qu'il doit devenir la chambre illuminée (camera lucida) (1). Le principal problème que l'ont s'est posé au sujet de la photographie a été de trouver le moyen de fixer les images en mouvement, voire les reflets des objets. La question a été de nouveau inversée, puisqu'il s'agit aujourd'hui de savoir comment les mouvements des objets peuvent être surpassés par les mouvements des images. Le problème de Talbot était la fixation de la lumière sur le papier: notre problème est plutôt de métamorphoser tout ce qui est imprimé électroniquement. Ce n'est pas la lumière (phos) qui doit être mise à la disposition de l'écriture (graphè) mais tout écriture, tout "imaginaire" et "symbolique" (Lacan), doit être rendu disponible en tant que lumière. Autrement dit, les technologies d'information transforment le monde en négatif photographique, c'est-à-dire en un signe dont le référent coïncide avec le négatif et qui est à cause de cela toujours absent. Le monde est plein de lumière, "de photo-graphie", et à quel point il est incompréhensible, malgré ses qualités métaphysiques apparentes de disponibilité, d'actualité, de prédisposition à la commande! cela nous l'apprenons (tous les jours) dans "la chambre obscure" de notre salon de télévision. Ainsi le monde en tant que royaume chaotique du contingent, fait irruption dans le bastion  jusqu'alors sûr  de l'enchevêtrement dialectique de l'être et de la conscience. Cette irruption du réel dans le monde du symbolique et de l'imaginaire n'est plus un phénomène individuel mais elle a maintenant lieu à l'échelle mondiale, à savoir avec tous le poids de ses "proportions" chaotiques, c'est-à-dire en brisant tous les systèmes spatio-temporels traditionnels. Le monde médiatique n'est pas un discours traditionnel. Le monde médiatique n'est pas un discours rationnel fermé en soi qui devrait être restructuré, en fonction de l'idole d'une "société communicationnelle idéale" (Habermas et Apel), mais il révèle son caractère passager et contingent dans l'immédiateté de son déploiement médiatisé (vermitteltes). Non pas le prétendu esprit humain intemporel, mais la pluralité et l'impureté des "esprits" avec ses différences potentielles et multipliables, par les technologies d'information, s'opposant alors à l'irruption de l'être démesuré. Le XIXe siècle était l'époque des sciences de l'esprit (Geisteswissenschaften), le XXe siècle est celui des sciences des esprits (Geisterwissenschaften) (2). Ce qui fait irruption c'est la multiplicité des civilisations et des langues, sous la forme d' "informations", c'est-à-dire de récits transmis postérieurement et surtout nécessairement fragmentaires, relatifs à l'amour et à la mort, au déclin et à la reconstruction, à des menaces et à des signes d'amitié, à des dissimulations et a la "Glasnost". Seul un esprit européen quelque peu narcissique peut tenter de fonder et de dominer une telle "irruption", exclusivement à l'aide des catégories des lumières et de sa prétendu raison "pure". Ce qui a lieu au moment de l'écoulement de la modernité, c'est la découverte de l'Europe, dans le sens d'un continent mythique, dont l'histoire ("verba et erga") est inextricablement impliquée et souvent d'une façon cruelle, avec les mythes des conquérants d'aujourd'hui.

L'avènement (Ereignis) constate Heidegger, dans le protocole du séminaire du Thor du 11 septembre 1969 (3) "laisse venir à la présence", tandis que le dispositif d'information est pour ainsi dire le négatif photographique de "l'avènement" (4). A ce propos Heidegger explicite le terme "avènement/déploiement" (Ereignis) à l'aide de la langue française et conteste la possibilité de le penser avec les "concepts" d'être et d'histoire de l'être; comme il conteste aussi l'implication exclusive par la langue grecque (qui devrait être dépassée) (5). Peut-être Victor Farias y trouve-t-il un motif de "réflexion". Heidegger estime à ce propos que le mot français "avènement" est complètement inapte pour traduire "Ereignis" et il le traduit par le terme "appropriement". Il ne peut donc absolument être question , dans le contexte de ce concept-clé de la philosophie heideggérienne de la maturité  de cette catégorie d' "advent"  telle que Hugo Ott la projette dans la pensée heideggérienne (6).

Autrement dit, il s'agit de mettre l'homme et le monde dans "une sphère résonnant en elle même" ("in sich schwingenden Bereich") faisant que le dis-positif sera dépassé ("verwunden") de "l'appropriement" (7). Il ne s'agit donc pas de découvrir derrière le monde spirituel des technologies d'information, le "vrai monde", comme par exemple celui de la raison et de la moralité européenne du XVIIIe siècle. La recherche monomane du vrai visage de l'homme qui doit être prétenduement dissimulé derrière les nombreuses représentations impressionistes et surréalistes des technologies d'information (comme par exemple derrière les tableaux de Salvador Dali), n'est rien d'autre que le désir psychopathique de l'identité catégorielle, sur la base des règles de la logique classique ou post-classique. Ce sont précisément les technologies d'information avec leur abondance permanente de phénomènes d'apparence et avec leur être-là de fantômes (8), qui font apparaître le caractère postérieur de nos interprétations (non seulement de l'Occident européen!), dans la "chambre obscure" de nos salons de télévision. Il n'y a pas d'autre procédé permettant la transformation de ce négatif photographique en quelque chose de différent, par exemple dans le sens d'une positivité de l'événement, parce que l'événement (le déploiement) n'est pas quelque chose qui intervient après le dispositif. Ce n'est pas un avènement mais un appropriement de par la "différance" de ce qui est toujours propre de soi-même. Mais ce que la subjectivité moderne y voit (entité, disponibilité, actualité) n'est que sa propre ombre. L'autre des technologies d'information devient pour ainsi dire transparent à travers cette ombre, si nous le laissons apparaître en tant que "négatif photographique" de l'appropriement (Ereignis), c'est-à-dire en tant qu'ombre (9). Car l'autre qui apparaît au propre de l'horizon humain, à savoir à sa mortalité, par la transparence du négatif photographique, n'est rien d'autre que le néant (das Nichts), c'est-à-dire l'être sans fondement d'une technologie qui a besoin de l'homme et de sa finitude pour son jeu infini de pré-sence et d'absence.

"Rien n'est plus éloigné de Hegel et de tout idéalisme" (9), c'est-à-dire rien n'est plus lointain de la volonté d'attribuer aux technologies d'information les qualités "puissantes" de la raison des temps modernes afin de les maîtriser, par exemple à l'aide d'une "éthique médiatique européenne" - contemporaine des "lumières". Comme au niveau du sujet individuel, il ne s'agit pas de compenser le "Ça" par un (Sur-)Moi puissant mais là où il y avait le Ça doit être le Moi ("Wo Es war soll Ich werden" Freud), c'est-à-dire que le sujet social se laisse "déterminer" à cette dimension par un rapport d'oscillation ou "d'ap-propriement" et ne peut exercer son activité herméneutique que s'il comprend littéralement ses projections de puissances métaphysiques (10). C'est alors que le fait d'être disponible, remplaçable, artificiel et actuel ne sera plus un fantôme de l'Ego contemporain mais l'annonce de son impuissance, c'est-à-dire de son propre être. Ainsi, le sujet "résilie" en même temps (aussi dans le sens de la "résiliation d'un contrat") le règne du présent, en ne se révélant plus avec prétention comme fondement. Le dispositif ne sera alors plus l'apparition (l'apparaître) sensible de l'esprit européen mais l'annonce de l'échec de toute prétendue domination sur le potentiel infini de la simulation qui a pourtant besoin, afin de pouvoir apparaître, c'est-à-dire afin de parvenir au but propre de son être, de l'infini, et qui, par conséquent, ne résilie son "être-autre" que "négativement" par des caractères lumineux. Derrière le négatif photographique de l' "avènement" (appropriement), il n'y a pas d' "imago mundi" ou d' "imago hominis" positive, mais l'auto-donation factice de l'homme et du monde qui doit toujours de nouveau sauver l'humanité du naufrage. Nous ne serons capables de faire voir les potentialités en puissance des technologies d'information que si nous faisons nous-mêmes l'expérience des nos propres potentialités. Si certains chevaliers des lumières nous proposent (en effet) une thérapie rationnelle du monde, cela rappelle étrangement la Révolution française et ses tentatives d'influencer, par la création d'hôpitaux psychiatriques, les "fous" (malades) de l'extérieur, de telle manière qu'ils retrouvent la raison. Bien entendu, la pluplart des malades mentaux libérés ont fini par mourir sous la guillotine.


Notes
 


1. Cf. AMELUNXEN (H. von), Die aufgehobene Zeit. Die Erfindung der Photographie durch W.H. F. TALBOT, (Le Temps suprimé. L'invention de la photographie par W.H. Talbot, In: Dirk Nishen ed., Berlin, 1988; Ch. Grivel Ed.): Appareils et machines à représentation, Mannheimer Analytika, 8, 1988.  

2. C'est ce qu'affirme M. Wetzel, citant Jacques Derrida. Cf. WETZEL (M.), Photographie, in Ch. Grivel éd., Appareils..., op.cit. p. 31.  

3. Cf. HEIDEGGER. (M.), Vier Seminare (Quatre séminaires), Klostermann, Francfort, 1977.  

4. Ibid., p. 104. - Cf. mon: Heidegger über Sprache und Information, Philosophisches Jahrbuch, n. 88, 1981, 2, pp. 333-343; et: Hermeneutik der Fachinformation, Alber, Fribourg/Munich, 1986. 

5. Ibid., p. 104. 
 

6. Cf. OTT (H.), Martin Heidegger, Francfort, campus, 1988, p. 29. - Cf. aussi mon compte rendu: Um einen Heidegger von Innen (nochmals) bittend, in: Schopenhauer-Studien 1989. L'insuffisance fondamentale de la "biographie" d'OTT réside surtout dans la contradiction entre sa méthode "historique" et les "tentatives d'interprétation" se manifestant nécessairement, tout en étant toujours refusées. (Cf. op.cit., pp. 113 et 144). La méthode de Farías dont Ott lui-même prend ses distances, est certes plus rigoureuse; mais il est, apparemment, incompétent dans la matière (philosophique). Ceci n'est finalment pas un "reproche": tout le monde ne doit pas s'intéresser aux questionnements philosophiques de Heidegger. Le ressentiment de l'historien sud-américain est un mauvais conseiller.

7. Cf. HEIDEGER (M.), Der Satz der Identität, Neske, Pfullingen, 1976, p. 25. 
 

8. Cf. HEIDEGGER (M.), Nietzsche, vol. 1, Gallimard, Paris, 1971, p. 510: "L'éclipse de l'être par l'étant procède de l'Être même en tant que la déréliction de l'étant au sens du refus de la vérité de l' Être. - Toutefois, si nous apercevons cette éclipse en tant qu'ombre, c'est que déjà nous nous tenons dans une autre lumière, sans trouver le feu dont sa lueur émane. L'ombre même est non pas assombrissement, mais déjà quelque chose d'autre."

9. Cf. HEIDEGGER (M.), Quatre séminaires, op. cit., p. 109.  

10. Cf. l'interprétation lacanniene de cette formule: LACAN (J.),  Ecrits I, Le Seuil, Paris 1966, p. 226 sqq.


    
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