LEHRE - TEACHING

Universität Stuttgart (1987-2004)

Betreuung - Coaching (1989-2007)

 
 
Institut für Philosophie

Prof. Dr. Günther Bien

Gühther Bien


 
Universität Stuttgart
Betreuung - Coaching
 

Universität Stuttgart

SS 04: Medienphilosophie
WS 03/04: Heidegger aus ZEN-Buddhistischer Sicht. Der Ansatz von Byung-Chul Han
WS 02/03: Sloterdijk: "Sphären"
SS 02: Was ist Religion?
WS 01/02: Aktuelle Fragen der Bioethik
SS 01: Einführung in die Angeletik
WS 00/01: Konzepte der Informationsethik
SS 99: Die Heidegger-Rezeption durch die Kyoto-Schule
WS 98/99: Heidegger lesen
WS 97/98: Information als multidisziplinärer Begriff
SS 97: Philosophie in Internet
WS 96/97: Theorien der Künstlichkeit
SS 96: Theorien der Künstlichkeit
WS 95/96: Leben im Informationszeitalter
SS 95: Heideggers Kritik der philosophischen Anthropologie
WS 94/95: Metaphysik
SS 94: Kant und Swedenborg
WS 93/94: Medienästhetik und Lebenskunst
SS 93: Philosophie der Lebenskunst
SS 92: Platon: "Symposion"
WS 91/92: Martin Heideggers "Sein und Zeit"
SS 91: Heidegger und die praktische Philosophie
WS 90/91: Heidegger und die praktische Philosophie
SS 90: Ethik und Informatik
WS 89/90: Schopenhauer: "Die Welt als Wille und Vorstellung"
SS 89: Der philosophische Diskurs der Postmoderne
WS 88/89: Vernunft und Existenz. Einführung in die Philosophie Ortega y Gassets
SS 88: Heidegger und die Wissenschaft
WS 87/88: Die Verantwortbarkeit des Denkens. KI aus ethischer Sicht
SS 87: Hermeneutik und Künstliche Intelligenz
 

Somersemester 2004

Hauptseminar
Medienphilosophie

Teilnahmebedingung: Übernahme eines Referats.

Die philosophische Reflexion über Medien hat eine lange Tradition, die bis in die Anfänge des griechischen Denkens zurückreicht. Dennoch standen die Medien als solche nur selten im Mittelpunkt der Philosophie. Das war besonders dann der Fall, wenn eine Medienrevolution stattfand, wie zum Beispiel beim Übergang von einer oralen Kultur zu einer Schriftkultur bei der platonischen Schriftkritik oder in Zusammenhang mit dem medialen Paradigmenwechsel in der Neuzeit, die das Gutenberg-Zeitalter einleitete und den philosophischen Ansätzen der Aufklärung zugrunde lag. Mit dem Aufkommen der elektronischen Medien im 20. Jahrhundert und vor allem seit dem Entstehen des Internet hat erneut ein solcher epochaler Übergang stattgefunden, der Anlaß nicht nur zu einer intensiven Beschäftigung mit Medien in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, sondern auch in der Philosophie gibt.

Das philosophische Nachdenken über Medien im Sinne einer "Philosophie der Medien" (genitivus objectivus), etwa aus anthropologischer, ästhetischer und ethischer Sicht, ist nicht identisch mit den Ansätzen zu einer "Medienphilosophie" oder "Philosophie der Medien" (genitivus subjectivus), bei der die Frage der Medialität in den Mittelpunkt des philosophischen Denkens selbst rückt. Was ist genau unter "Medienphilosophie" zu verstehen? Inwiefern gestalten Medien selbst das Geschäft der Philosophie? Unter welchen Bedingungen ist die heutige "Medienphilosophie" entstanden? Wie versteht sie sich in bezug auf die Tradition? Was kann sie leisten? Wie hängt sie mit  Semiotik und Hermeneutik zusammen? Wo liegen ihre Grenzen? Eine genauere Analyse dieser für die aufkommende Informationsgesellschaft zentralen Fragestellungen liegt nur in Ansätzen vor. Das Seminar will diese Fragen in Auseinandersetzung mit neueren Ansätzen behandeln.

Teilnehmer

Kathrin Konyen, Florian Schaumann, Susanne Ertelt,
Erwin Müller, Niko Lazarakopoulos, Anita Kernwein, Athanasios Chatzidimos, Zeljko Radinkovic, Christian Häuser, Marian Spohn, Steffen Oswald



Termine

Freitags 13:15 - 18:30
Dillmannstr. 15


30. April: Was ist Medienphilosophie?

:: Filk, Christian; Grampp, Sven; Kirchmann, Kai: Was ist ,Medienphilosophie' und
wer braucht sie womöglich dringender: die Philosophie oder die Medienwissenschaft? Ein kritisches Forschungsreferat. In: Zt. der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland (AGPD), Heft 1, 2004, 38-65.

7. Mai: Was ist Medienphilosophie?
:: Mike Sandbothe: Was ist Medienphilosophie? (2003)
:: Karin Bartel: Medien + Philosophie = Medienphilosophie?! (2002)

:: Münker et al.


18. Juni: Referate
Kathrin Konyen: Erinnerung und kollektives Gedächtnis als Funktion der Medien
Anita Kernwein: Soziales Vergessen (Elena Esposito)
Athanasios Chatzidimos: After the Medial Turn. Sieben Thesen zur Medienphilosophie (Stefan Münkler).


25. Juni: Referate
Susanne Ertelt: Systemtheorie der Medien
Florian Schaumann: Theorie der Botschaft
Marian Spohn: Medien/Philosophie: Ein Kippbild (R. Margreiter)

-> Evaluierung


Grundtext

Münker, Stefan; Roesler, Alexander; Sandbothe, Mike Hrsg.: Medienphilosophie. Beiträge zur Klärung eines Begriffs. Frankfurt a.M.: Fischer 2003


Weiterführende Literatur

Capurro, Rafael.: On Hermeneutics, Angeletics and Information Technology (2003)
-: Theorie der Botschaft (2003)
-: Digitale Ontologie (2001)
-: Strukturwandel der medialen Öffentlichkeit (2000)
-: Mediale (R-)Evolutionen. Plato, Kant und der Cyberspace (2000)
-: Ethik im Netz. Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2003
siehe auch Beiträge in meiner Digitale Bibliothek.

Debray, Régis: Einführung in die Mediologie. Haupt Verlag (2003)

Esposito, Elena: Soziales Vergessen. Formen und Medien des Gedächtnisses der
Gesellschaft. Suhrkamp (2002)

Filk, Christian; Grampp, Sven; Kirchmann, Kai: Was ist ,Medienphilosophie' und
wer braucht sie womöglich dringender: die Philosophie oder die Medienwissenschaft? Ein kritisches Forschungsreferat. In: Zt. der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland (AGPD), Heft 1, 2004, 38-65.

Giesecke, Michael: Von den Mythen der Buchkultur zu den Visionen der Informationsgesellschaft. Trendforschungen zur kulturellen Medienökologie. Suhrkamp 2002)

Hartmann, Frank: Medienphilosophie. Wien: WUF 2000.

Hausmanninger, Th., Capurro, R. Hrsg.: Netzethik. Grundlegungsfragen der Internetethik. Schriftenreihe des ICIE Bd. 1. München: Fink Verlag 2002.

Helmes, Günter und Köster, Werner Hrsg.: Texte zur Medientheorie. Reclam 2002.

Kloock, Daniela; Spahr, Angela: Medientheorien. Eine Einführung. München: Fink 1997.

Leschke, Rainer: Einführung in die Medientheorie. München: Fink 2003

Mersch, Dieter: Technikapriori und Begründungsdefizit. Medienphilosophien zwischen uneingelöstem Anspruch und theoretischer Neufundierung. In: Philosophische Rundschau, Heft 3, 2003, S. 193-219.

Münker, Stefan Hrsg.: Praxis Internet. Suhrkamp 2002.

Sandbothe, Mike: Pragmatische Medienphilosophie. Weilerswist: Velbrück 2001.
Vattimo, Gianni; Welsch, Wolfgang Hrsg.: Medien-Welten-Wirklichkeiten. München: Fink 1998.

Sandbothe, Mike und Nagl, Ludwig (Hrsg.): Systematische Medienphilosophie. Berlin: Akademie Verlag (2004).

Susteck, Sebastian: Mediales Vergessen, telepolis 2002.

Vogel, Matthias: Medien der Vernunft. Eine Theorie des Geistes und der Rationalität auf Grundlage einer Theorie der Medien. Frankfurt/M: Suhrkamp 2001.

Weber, Stefan: Medien - Systeme - Netze. Elemente einer Theorie der Cyber-Netzwrke. Bielefeld 2001
-: (Hrsg.) Theorien der Medien. Paradigmen - Theorienspektrum - Komparatistik. Konstanz 2003.

Wiegerling, Klaus: Medienethik. Stuttgart: Metzler 1988.


Links

 
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Wintersemester 2003/2004

Seminar
Heidegger aus ZEN-buddhistischer Sicht
Der Ansatz von Byung-Chul Han
 

Erstes Treffen: 15. Oktober, 11:30 - 13:00 (Dillmannstr. 15)
Weitere Termine werden beim ersten Treffen vereinbart (Siehe unten)

Teilnahmebedingungen: Übernahme eines Referats, Kenntnisse der Philosophie Heideggers ausgewiesen durch Teilnahme an Vorlesungen oder Seminaren über Heideggers Denken. Anmeldung mit entsprechenden Angaben erforderlich.

Gegenstand des Seminars ist die Heidegger-Interpretation von Byung-Chul Han in seinem Buch: "Philosophie des Zen-Buddhismus" (Stuttgart: Reclam 2002). Folgende Themen stehen dabei im Vordergrund: Religion ohne Gott, Leere, Niemand, Nirgends wohnen, Tod, Freundlichkeit. Han studierte Philosophie, Deutsche Literatur und Katholische Theologie in Freiburg i.Br. und München. Er wurde 1994 promoviert und habilitierte sich 2000. Seither ist er Privatdozent am Philosophischen Seminar der Universität Basel.

Teilnehmer
 
Jochen Zeil, Michael Sattelberber, Erwin Müller, Bozena Schmid,
Therese Degen, Anita Kernwein



Termine  
15. Oktober, 29. Oktober, 5. November, 19. November (jeweils 11:30 Uhr)
13. Dezember (9:30 - 17:00 Uhr)
24. Januar (14:00 - 17:00 Uhr): Treffen mit Herrn Byung-Chul Han


 
Texte von Byung-Chul HAN

-> Han, Byung-Chul: Philosophie des Zen-Buddhismus. Stuttgart: Reclam 2002. 
-: Heideggers Herz. Zum Begriff der Stimmung bei Martin Heidegger. München: Fink 1996.
-: Todesarten. Philosophische Untersuchungen zum Tod. München: Fink 1998

-: Martin Heidegger. Eine Einführung. München: FINK (UTB) 1999
-: Tod und Alterität. München: Fink 2002
 

Weiterführende Literatur


Brüll, Lydia: Die japanische Philosophie. Eine Einführung. Darmstadt: Wiss. Buchges. 1993.
 

Buchheim, Th. Hrsg.: Destruktion und Übersetzung. Weinheim: VCH 1989. 

Buchner, Hartmut. Hrsg.: Japan und Heidegger. Sigmaringen: Thorbecke 1989.   

Capurro, Rafael.: On Hermeneutics, Angeletics and Information Technology (2003) 
-: Die Lehre Japans. Theorie und Praxis der Botschaft bei Franz Xaver. In: R. Haub, J. Oswald (Hrsg.): Franz Xaver - Patron der Missionen. Regensburg 2002, 103-121. 
-: M. Heidegger. In: J. Nida-Rümelin, Hrsg.: Philosophen der Gegenwart in Einzeldarstellungen. Stuttgart 1999 (2. erw. Aufl.). 
-: Ausgewählte Werke M. Heideggers.. In: F. Volpi, J. Nida-Rümelin Hrsg.: Lexikon der philosophischen Werke. Stuttgart 1988. 
-: Gibt es eine europäische Philosophie? 
-: Die Wahrheit des Seins ist ein Schatten der Wahrheit des ZEN. 

Elberfeld, Rolf: Heidegger und das ostasiatische Denken. Annäherungen zwischen fremden Welten. In: Dieter Thomä Hrsg.: Heidegger-Handbuch. Leben - Werk - Wirkung. Stuttgart: Metzler (2003), 469-474. 

Hisamatsu, Hoseki Shinichi: Die Fülle des Nichts. Vom Wesen des Zen. Neske: Pfullingen d.D.

Hempel, Hans-Peter: Heidegger und Zen. Berlin/Wien: philo Verlagsgesell. 2002.

Jullien, François: Der Weise hängt an keiner Idee. Das Andere der Philosophie. München 2001.

Kimura, Bin: Zwischen Mensch und Mensch. Strukturen japanischer Subjektivität. Darmstadt 1995.

May, Reinhard.: Ex oriente lux. Heideggers Werk unter ostasiatischem Einfluß. Stuttgart 1989. 

Ohtsu, R.: Der Ochs und sein Hirte. Pfullingen: Neske.

Ohashi, Ryosuke Hrsg.: Die Philosophie der Kyoto-Schule. Freiburg/München 1990. 

Oshima, Yoshiko: Nähe und Ferne - mit Heidegger unterwegs zum Zen. Würzburg: Königshausen & Neumann 1998.

Sinn, Dieter: Ereignis und Nirwana. Heidegger - Buddhismus - Mythos - Mystik. Zur Archäotypik des Denkens. Bonn: Bouvier 1991.

Vetsch, Florian: Martin Heideggers Angang der interkulturellen Auseinandersetzung. Würzburg: Königshausen & Neumann 1992.

Weinmayr, Elmar: Entstellung. Die Metaphysik im Denken M. Heideggers. Mit einem Blick nach Japan. München 1991.

Wohlfart, Günter: Zen und Haiku. Stuttgart: Reclam 2000.
 

Links
 
:: Universität Basel: Philosophisches Seminar 
 
  • Die Philosophie-Seiten von Dieter Köhler
  • Ethics updates von Lawrence M. Hinman
  • Guide to Philosophy on the Internet von Peter Suber
  • Interkulturelle Philosophie 
  • Internationale Virtual Library: Deutsche Datenquellen - Philosophie
  • phillex.de
  • philsearch.de (philosophische Suchmaschine)
  • PhilNet von Stefan Müller, Georg Sommer und Jan Boddin
  • Philosophische Bücherei von Claus Oszusky
  • philosophers-today: Der Branchenführer
  • Sammelpunkt. Elektronisch archivierte Theorie von H. Hrachovec
  • Stanford Encyclopedia of Philosophy
  • Universität Lyon: Liens et Ressources de Philosophie
  • Universität Wien: Institut für Philosophie
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    Wintersemester 2002/2003

    Seminar
    Sloterdijk: "Sphären"

    Teilnahmebedingung: Übernahme eines Referats  

    Das Phänomen der Globalisierung, insbesondere in seiner digitalen Ausprägung, steht im Mittelpunkt der gegenwärtigen politischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Debatte. Was aber bedeutet genau 'das Globale'? Peter Sloterdijks opus magnum "Sphären" behandelt in unkonventioneller d.h. philosophischer Weise das komplexe semantische Netz eines in Wahrheit klassischen philosophischen Begriffs, nämlich des Raumbegriffs.  
    Ziel dieses Seminars ist eine gemeinsame Lektüre von ausgewählten Texten aus den "Sphären". In den Referaten können aber durchaus andere Texte mitbehandelt werden.  

    Vorläufige Auswahl der zu besprechenden Texte: 

    Sphären I. Blasen 
    Einleitung: Die Alliierten oder: Die gehauchte Kommune 
    Vorüberlegung: Innenraum denken 
    Kapitel I: Herzoperation oder: Vom eucharistischen Exzeß 
    Exkurs 4: "Im Dasein liegt eine wesenhafte Tendenz auf Nähe." Heideggers Lehre vom existentialen Ort. 
    Exkurs 7: Über den Unterschied zwischen einem Idioten und einem Engel 
    Übergang: Von ekstatischer Immanenz 

    Sphären II. Globen 
    Prolog: Intensive Idylle 
    Einleitung: Geometrie im Ungeheuren. Das Projekt der metaphysischen Globalisierung. 
    Zugang: Anthropisches Klima 
    Kapitel 3: Archen, Stadtmanuern, Weltgrenzen, Immunsysteme. Zur Ontologie des ummauerten Raums. 
    Kapitel 4: Der ontologische Kugelbeweis 
    Kapitel 6: Anti-Sphären. Erkundung im höllischen Raum 
    Kapitel 7: Wie durch das reine Medium die Sphärenmitte in die Ferne wirkt. Zur Metaphysik der Telekommunikation. 
    Kapitel 8: Die letzte Kugel. Zur einer philosophischen Geschichte der terrestrischen Globalisierung. 
     

    Teilnehmer
      
    Oliver Schustek, Therese Degen, Marius Quade, Tilo Mey, Florian Tigges, Anita Kernwein,, Waltraud Kull, Ora Bukoshi, Svetlana Schmid
     
     
    Termine
     
    Ort: Dillmannstr. 15
     
    17. Oktober (Mittwoch) 16:30 Uhr: Einführung, "Sphären": Bd. I, Einleitung. Kompaktseminar (jeweils 9:30 - 18:30; Pause: 11:30 - 13.00) 
    • 20. Dezember 2002 (Freitag): Sphären I und II
      • Anita Kernwein: Sphären I, Kap. 1 (Herzoperation), Exkurs 4
      • Marius Quader: Sphären I, Kap. 6 (Seelenraumteiler), Exkurs 7
      • Therese Degen: Sphären I, Kap. 7 (Das Sirenen-Stadium. von der ersten sonosphärischen Allianz.
      • Oliver Schustek: Sphären I, Kap. 8 (Mir näher als ich selbst. Theologische Vorschule zur Theorie des gemeinsamen Innen), Exkurs 10
       
    • 10. Januar 2003 (Freitag): Luftbeben, Die Verachtung der Massen, Die Verbesserung der guten Nachricht, Die Sonne und der Tod.
     
    Texte

    Sloterdijk, P.: Sphären  I/II. Frankfurt a.M. 1998, 1999 
    -: Luftbeben. An den Quellen des Terrors. Frankfurt a.M. 2002 
    -: Die Verachtung er Massen. Versuch über Kulturkämpfe in der modernen Gesellschaft. Frankfurt a.M.  2000 
    -: Über die Verbesserung der guten Nachricht. Nietzsches fünftes "Evangelium". Frankfurt a.M. 2001 
    Sloterdijk, P., Heinrichs, H.-J.: Die Sonne und der Tod. Dialogische Untersuchungen. Frankfurt a.M. 200. 

     

    Links
     
  • Die Philosophie-Seiten von Dieter Köhler
  • Deutscher Philosophie-Knoten
  • Guide to Philosophy on the Internet von Peter Suber
  • Internationale Virtual Library: Deutsche Datenquellen - Philosophie
  • PhilNet von Stefan Müller, Georg Sommer und Jan Boddin
  • Philosophische Bücherei von Claus Oszusky
  • philosophers-today: Der Branchenführer 
  • Stanford Encyclopedia of Philosophy
  • Wiener Philosophie Server von Herbert Hrachovec
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    Sommersemester 2002

    Seminar
    Was ist Religion?
     

    Erstes Treffen: Zu Semesteranfang   
    Diskussion im Netz  
    Kompaktseminar: Nach Vereinbarung  

    Teilnahmebedingung: Übernahme eines Referats  

    Spätestens seit den Ereignissen am 11. September 2001 ist ein weltweites Interesse und eine lebhafte zum Teil sehr polemische Debatte um das Verhältnis zwischen Politik und Religion entstanden. Zugleich erlebt die Frage: Was ist Religion? eine Renaissance in der innerphilosophischen Diskussion und zwar in sehr unterschiedlichen Formen. Jürgen Habermas hat in seiner Rede "Glauben und Wissen" aus Anlaß der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels das Verhältnis von säkularer Gesellschaft und Religion in ein positives Licht gerückt. In der Analytischen Philosophie sind in letzter Zeit Beiträge erschienen, in denen die Dimensionen der Rationalität in der Religion thematisiert werden. Jacques Derrida und Gianni Vattimo haben 1994 ein Seminar zum Thema "Die Religion" veranstaltet, an dem auch Hans-Georg Gadamer teilgenommen hat. Vattimo hat eine Reihe von Aufsätzen zum Thema "Glauben - Philosophieren" veröffentlicht. Im Mittelpunkt unseres Seminars stehen die Ansätze von Gadamer, Derrida und Vattimo.
     

    Teilnehmer
     
    Kirein Franck, Elke Jirgal, Andrea König, Konstatin Lom, Oliver Schustek, Ewa Tyndel, Zdenko Denny Vrandecic, Iris-Dagmar Wagenblast
     
     
    Termine
    Mittwochs 14.00 - 15.30 Uhr
    und 7.-8. Juni (9.30 - 17.00 Uhr)
    Dillmannstr. 15
     
    24. April: Einführung
    8. Mai: Gadamer
    15. Mai: Gadamer
    22. Mai: Gadamer
    7.-8. Juni: Kompaktseminar

    Texte

    Zur Einführung: K.-H. Ohlig: Religion in der Geschichte der Menschheit. Die Entwicklung des religiösen Bewußtseins. Darmstadt 2002.  
      
    Capurro, R.: Die Lehre Japans. Theorie und Praxis der Botschaft bei Franz Xaver. In: R. Haub, J. Oswald (Hrsg.): Franz Xaver - Patron der Missionen. Regensburg: Schnell & Steiner  2002, 103-121. 
    Cupitt, D. "Nach Gott". Die Zukunft der Religionen. Stuttgart 2001.  
    Derrida, J.,  G. Vattimo, G.: Die Religion. Frankfurt a.M. 2001.  
    Habermas, J.: Glauben und Wissen. In: FAZ 15. Oktober 2001, Nr. 239, S. 9 
    Halbig, Ch.: Theismus und Rationalität (i). Zt. f. philos. Forschung, Bd. 55 (2001), 2.  
    Heidegger, M.: Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) (GA 65) Frankfurt a.M. 1989.  
    Hübner, K.: Glauben und Denken. Tübingen 2001.  
    Jäger, Chr., Hrsg.: Analytische Religionsphilosophie. UTB 1998. 
    Luhmann, N.: Die Religion der Gesellschaft. Frankfurt a.M. 2000. 
    Nagl, L. Hrsg.: Essays zu Jacques Derida und Gianni Vattimo, "Religion". Bern:Lang 2000 
    Müller, K.: Gottes Dasein denken. Eine philosophische Gotteslehre für heute. Regensburg 2001. 
    Taylor, Ch.: Die Formen des Religiösen in der Gegenwart. Suhrkamp (stw 1568) 2001. 
    Trias, E.: Was ist Religion? 2002. 
    Vattimo, G.: Glauben - Philosophieren. Stuttgart 1997.  
      

    Links

    Tagung: Die Sprache der Religion
     
  • Die Philosophie-Seiten von Dieter Köhler
  • Deutscher Philosophie-Knoten
  • Guide to Philosophy on the Internet von Peter Suber
  • Internationale Virtual Library: Deutsche Datenquellen - Philosophie
  • PhilNet von Stefan Müller, Georg Sommer und Jan Boddin
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  • philosophers without borders 
  • Stanford Encyclopedia of Philosophy
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    Wintersemester 2001/2002

    Seminar
    Aktuelle Fragen der Bioethik

     

    Erstes Treffen: 23. Oktober, 17 Uhr 30
    Diskussion im Netz
    Kompaktseminar: 19.-20. Januar 2002

    Teilnahmebedingung: Übernahme eines Referats  

    Die öffentliche Debatte um die ethischen und rechtlichen Fragen der Biotechnologie ist im vollen Gange. Die Bedeutung dieser Debatte zeigt sich in der Brisanz der Themen wie Embryonenforschung, Entschlüsselung des menschlichen Genoms, Präimplantationsdiagnostik (PID) und Patentierung biotechnischer Erfindungen. Geführt wird diese Debatte in Parlamenten, Ethik-Kommissionen, Fachgesellschaften und nicht zuletzt auch in den Massenmedien. Teilnehmer dieser Debatte sind Ärzte, Biologen, Juristen, Soziologen, Philosophen, Theologen, Politiker und Journalisten. Ziel unseres Seminars ist eine kritische Erörterung dieser Debatte so wie sie vor allem in der F.A.Z. und in DIE ZEIT dokumentiert wird. Wir setzen uns dabei mit den unterschiedlichen Positionen auseinander, die vor allem in Zusammenhang mit PID und Embryonenforschung veröffentlicht wurden.  
      

    Teilnehmer
     
    Philipp Adelhelm
    Ulrike Buchholz
    Eva Bürkle
    Dimitrios Fotaris
    Georg Henschel
    Kerstin Keller
    Waltraud Kull
    Bettina Riemenschneider
    Christian Steckroth
     
     
    Themen, Texte, Referenten

    Der Schwerpunkt liegt bei folgenden Beiträgen:
    - Deutsche Forschungsgemeinschaft: Empfehlungen zur Forschung mit menschlichen Stammzellen, FAZ 11. Mai 2000
     
    - O. Brüstle, O. Wiestler (Biologen, Universität Bonn): Die Heilungsversprechen sind utopisch. FAZ 13. Juni 2001.
     
     
    - Ch. Nüsslein-Volhard (Nobelpreis für Medizin 1995, Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, Tübingen): "Den Göttern gleich ich nicht!" FAZ 23. Februar 2001

    - R. Beckmann (Jurist. Sachverständiger in der Enquete-Kommission des Bundestags "Recht und Ethik in der modernen Medizin"): Der Embryo ist kein Rechnungsposten. FAZ 10. Mai 2001
    - U. Müller: Gebt uns Lizenz zum Klonen! Ein Plädoyer für die schrankenlose Nutzung von Gen- und Biotechnik. FAZ 9. März 2001
    - O. Höffe: Rechtspflichten vor Tugendpflichten. Das Prinzip der Menschenwürde im Zeitalter der Biomedizin. FAZ 31. März 2001
    - N. Hoerster: Nur wer die Sehnsucht kennt. FAZ 24. Februar 2001

    - V. Hösle: Heilung um jeden Preis? FAZ 1. März 2001
     
     
    - R. Merkel (Strafrechtler und Rechtsphilosoph): Rechte für Embryonen? FAZ 25. Januar 2001
     
    - B. Schöne-Seifert (Medizinerin und Privatdozentin für Philosophie): Von Anfang an? DIE ZEIT 22. Februar 2001

    - R. Spaeman (Prof. em. für Philosophie): Wer jemand ist, ist es immer. FAZ 21. März 2001.
     
     
    - H. Däubler-Gmelin (Bundesjustizministerin): Die Würde des Embryos ist unbezweifelbar. FAZ 22. Mai 2001.

    - A. Fischer (Leiterin der Arbeitsgruppe Gentechnik der Grünen-Bundestagsfraktion) , Margot von Renesse (Leiterin der Enquete-Kommission "Recht und Ethik der modernen Medizin"): Niemand hat das Recht, über den Lebenswert eines Menschen zu entscheiden. FAZ 3. März 2001.
     
     
    - J. Fischer (Bundesaußenminister): Wer nur den lieben Gott läßt würfeln. FAZ 17. Februar 2001.
     
     
    - J. Rau (Bundespräsident): Der Mensch ist jetzt Mitspieler der Evolution geworden. FAZ 19. Mai 2001 (Berliner Rede vom 18. Mai 2001)
     
     

    Texte:  

    Capurro, R.: Philosophical Presuppositions of Producing and Patenting Organic Life, 2002
    -: Die Debatte um Embryonenforschung und PID in Deutschland im Spiegel der Presse (F.A.Z ., DIE ZEIT) (Skript) 2001 
    Geyer, Chr. Hrsg.: Biopolitik. Die Positionen. Frankfurt a.M. 2001  
    Graumann, S.: Die Genkontroverse. Freiburg i.Br. 2001  
    Mieth, D.: Die Diktatur der Gene. Freiburg i.Br. 2001
      
    ReferentInnen:  

    Bettina Riemenschneider: "Rechtspflichten vor Tugendpflichtener" (O. Höffe)  
    Kerstin Keller: "Nur wer die Sehnsucht kennt" (N. Hoerster)  
    Philipp Adelhelm: Begriffe und Verfahren der Biotechnik  
      

    Links  

     BIOETHIK 
     
    European Group on Ethics
     

     
     

    Sommersemester 2001

    Seminar
    Einführung in die Angeletik
      Kompaktseminar: 29.-30. Juni
      Vorbereitungsgespräch: 8. Juni  

      Teilnahmebedingung: Übernahme eines Referats

      Angeletik ist der Name eines neuen und zugleich alten Wissensgebietes. Das Wort Angeletik stammt aus dem Griechischen angelía d.h. Botschaft. Angeletik bedeutet, im Unterschied zur theologischen Engellehre, die Untersuchung des Botschaftsphänomens in den Grenzen der condition humaine. Peter Sloterdijk hat darauf hingewiesen, dass wir in einer "Epoche der leeren Engel" oder in einem "mediatischen Nihilismus" leben, in der wir, bei einer Vervielfältigung der Übertragungsmedien, die zu vermittelnden Botschaft vergessen haben: "Das ist das eigentliche Dysangelion der Gegenwart" (Sloterdijk 1997: 75).  

      Das Botschaftsphänomen läßt sich geschichtsphilosophisch auf die Entstehung der abendländischen Philosophie beziehen. Der vertikale Charakter der Übertragung von heiligen Botschaften in der feudalen Gesellschaft des antiken Griechenlands wurde durch eine neue horizontale Form der Botschaftsverbreitung in Frage gestellt, die mit zwei gegensätzlichen Namen getauft wurde, nämlich Sophistik und Philosophie. Die technische Revolution des Buchdrucks schaffte eine neue angeletische Situation. Für Immanuel Kant ist gerade die zensurfreie Mitteilung wissenschaflticher Forschung mittels gedruckter Schriften das Medium wodurch die Ideale und Botschaften der Aufklärung sich verbreiten und dadurch die politischen Prozesse mittelbar beeinflussen können. Mit den Massen- (Fernsehen, Rundfunk) und Individualmedien (Telefon) und zuletzt auch mit der Verbreitung des Internet spielen Botschaften eine herausragende Rolle in der Weltgesellschaft des 21. Jahrhunderts. Wir leben in einer message society.  

      Das Seminar soll anhand ausgewählter Texte in dieses Gebiet einführen und dabei die Zusammenhänge mit klassischen philosophischen Fragestellungen thematisieren.  

      Zur Einführung:   
      R. Capurro: Theorie der Botschaft (2001) http://www.capurro.de/botschaft.htm   
      -: Was ist Angeletik? (2000) http://www.capurro.de/angeletik.htm
       

      Teilnehmer
       
      Felix Woltrum
      Kerstin Vorkötter
      Florian Janner
      Anita Kernwein
      Ora Bukoshi
      Diana Bruckmajster
      Gasthörer
      Mauro Piemontese
      Matteo Casalvieri
        
      Themen, Texte, Referenten
       
      1. Die Geburt der Philosophie aus dem Geiste der Angeletik  
      Text: R. Capurro: On the Genealogy of Information, 1996  
      http://www.capurro.de/cottinf.htm  

      2. Hermeneutik und Angeletik  
      Text: R. Capurro: Hermeneutik im Vorblick. Einführung in die Angeletik (2000)   
      http://www.capurro.de/hermwww.html  

      3. Angeletik im Horizont einer digitalen Ontologie:  
      Text: R. Capurro: Beiträge zu einer digitalen Ontologie (2000)  
      http://www.capurro.de/digont.htm  

      4. Kommunikologie und Botschaftstheorie  
      Texte:  
      - R. Capurro: Theorie der Botschaft (2001)   
      - V. Flusser: Kommunikologie. Mannheim 1996 insbes. Kap. 1  
      - M. McLuhan: Understanding Media, New York 1964, insbes. Kap. 1: The medium is the message)  

      5. Speaking into the Air  
      Text: J.D. Peters: Speaking into the Air. A History of the Idea of Communication. Chicago 1999, insbes.: Kap. 1: Dialogue and Dissemination und Kap. 5: The Quest for Authentic Connection, or Bridging the Chasm  

      6. Die Epoche der leeren Engel  
      Texte:   
      P. Sloterdijk: Kantilenen der Zeit. En: Lettre International, 1997, 36, p. 71-77.    
      -: Über die Verbesserung der guten Nachricht. Nietzsches fünftes 'Evangelium'. Frankfurt a.M. 2000.  
      -: Über den Unterschied zwischen einem Idioten und einem Engel. In: ders.: Sphären I, Frankfurt a.M. 1998, S. 479-485  

      7. Die Legende der Engel  
      Text: M. Serres: La légende des anges. Paris 1993 (dt. Die Legende der Engel 1995).  

      8. Gespräche - Boten - Briefe  
      Text: H. Wenzel, Hrsg.: Gespräche - Boten - Briefe. Körpergedächtnis und Schriftgedächtnis im Mittelalter. Berlin 1997, insbesondere:  
      - H. Wenzel: Boten und Briefe. Zum Verhältnis körperlicher und nichtkörperlicher Nachrichtenträger (S. 86-105)   
      - W. Oesterreicher: Das Gespräch als Kriegserklärung. Pizarro, Atahualpa und das Gold von Peru (S. 296-319)  

      9. Der verschwundene Bote  
      Texte:   
      - K. Krippendorf: Der verschwundene Bote. Metaphern und Modelle der Kommunikation. In: K. Merten, S.J. Schmidt, S. Weischenberg, Hrsg.: Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaft. Bonn 1994, S. 79-113.  
      - R. Capurro: Medien (R-)Evolutionen. Platon, Kant und der Cyberspace, 2000  
      http://www.capurro.de/leipzig.htm  

      10. Vernetzung als Lebenskunst  
      Texte:   
      R. Capurro: Ich bin ein Weltbürger aus Sinope - Vernetzung als Lebenskunst. In: P. Bittner, J. Woinowski, Hrsg.: Mensch - Informatisierung - Gesellschaft. Münster 1999.  
      http://www.capurro.de/fiff.htm  
      -: Leben im Informationszeitalter, Berlin 1995, Kap. 7  
      http://www.capurro.de/leben.html 

      Literatur

      Capurro, R.: Information München 1978.  
       - : Leben im Informationszeitalter Berlin 1995.  
      - : On the Genealogy of Information. In: K. Kornwachs, K. Jacoby, Eds.: Information. New Questions to a Multidisciplinary Concept Berlin 1996.   
      -: Ich bin ein Weltbürger aus Sinope - Vernetzung als Lebenskunst. In: P. Bittner, J. Woinowski, Hrsg.: Mensch - Informatisierung - Gesellschaft. Münster 1999.     
      -: Hermeneutik im Vorblick. Einführung in die Angeletik (2000)  
      -: Was ist Angeletik? (2000)  
      -: Medien (R-)Evolutionen. Platon, Kant und der Cyberspace (2000)  
      -: Beiträge zu einer digitalen Ontologie (2001)  
      -: Theorie der Botschaft (2001)  

      Flusser, V.: Kommunikologie. Mannheim 1996.  

      Krippendorf, K.: Der verschwundene Bote. Metaphern und Modelle der Kommunikation. In: K. Merten, S.J. Schmidt, S. Weischenberg, Hrsg.: Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaft. Bonn 1994, S. 79-113.  

      McLuhan, M.: Understanding Media: The Extensions of Man. New York 1964.  
      Vgl. M. Baltes, F. Böhler, R. Hötschl, J. Reuß Hrsg.: Medien verstehen. Der McLuhan-Reader. Mannheim 1997.  

      Peters, J.D.: Speaking into the Air. A History of the Idea of Communication. Chicago 1999,  

      Serres, M.: La légende des Anges. Paris 1993 (dt. Die Legende der Engel. Insel 1995).  

      Sloterdijk, P.: Kantilenen der Zeit. En: Lettre International, 36, p. 71-77.    
      - : Über die Verbesserung der guten Nachricht. Nietzsches fünftes 'Evangelium'. Frankfurt a.M. 2000  
      -: Sphären I, Frankfurt a.M: 1998.  

      Wenzel, W. Hrsg.: Gespräche - Boten - Briefe. Körpergedächtnis und Schriftgedächtnis im Mittelalter. Berlin 1997.

     
     
     

    Wintersemester 2000/2001

    Seminar
    Konzepte der Informationsethik
      Kompaktseminar: 20.-21. Februar 2001  
      Vorbereitungsgespräch: 17. Oktober, 18 Uhr (Dillmanstr. 15)  

      Teilnahmebedingung: Übernahme eines Referats  

      Die Debatte über die Auswirkungen der Globalisierung der Informationsströme im Internet ist im vollen Gange. Je deutlicher die Schwächen des nationalen und internationalen Rechts auf diesem Gebiet sichtbar werden, um so lauter wird der Ruf nach moralischen Regeln und deren ethischer Begründung. Zwei internationale UNESCO-Konferenzen zur Informationsethik sowie die Bildung von mehreren Websites auf diesem Gebiet sind ein deutliches Zeichen für die Brisanz und wachsende Bedeutung dieser Fragen. Ziel dieses Seminars ist die Erörterung einiger Konzepte der Informationsethik, in denen sich unterschiedliche philosophische Strömungen (Postmoderne, Hermeneutik, Diskursethik, Analytische Philosophie, Konstruktivismus) widerspiegeln. 

      Das Thema des Seminars ist Gegenstand des I. Deutschen Workshops zur Informationsethik, der vom International Center for Information Ethics (ICIE) und von der Professur für Christliche Sozialethik der Universität Augsburg (Prof. Dr. Hausmanninger) am 28.2.-2.3.2001 in Augsburg veranstaltet wird. 

      Teilnehmer
       
      Jens Albrecht
      Kilian Beutel
      Diana Brukmajster
      Ora Bukoshi
      Anita Kernwein
        
      Termine

      Karlsruher Forum. Ethik in Recht und Technik e.V. Workshop: "Prospektive Verantwortung   
      Teil II: Herausforderungen durch das Internet", Karlsruhe, Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM), 16.-17.11.2000   
      Vortrag: Aktuelle Entwicklungen zur Informationsethik - Wird das Medien-Ethos ausgehöhlt?   
         
      HBI/HDM-Workshop zur Informationsethik: "Privatheit und Medien: Paradigmenwechsel in der Gesellschaftsethik?"  20.-21.11.2000  

      Kompaktseminar: 18. Januar  
      Referate:
      Jens Albrecht: Digital Divide  
      Kilian Beutel: Demokratie und Internet  
      Diana Brukmajster: V. Flusser: Kommunikologie  
      Ora Bukoshi: Privatheit und Medien  
      Anita Kernwein: Transkulturalität und Interkulturalität im Internet (Mall: Philosophie im Vergleich der Kulturen)   
      Gastvortrag: Prof. Martha Smith, Long Island University, USA

      Literatur 

      Capurro, R.: Leben im Informationszeitalter. Berlin 1995.  
      -: Ethical Challenges of the Information Society in the 21st Century (2000)  
      Debatin, B.: Gibt es eine Ethik für das Internet? (1998)   
      Floridi, L.: Information Ethics: On the Philosophical Foundation of Computer Ethics.  
      Holderegger, A. Hrsg.: Kommunikations- und Medienethik. Freiburg i.Br. 1999.  
      Kuhlen, R.: Die Konsequenzen von Informationsassistenten. Suhrkamp 1999.  
      Kolb, A., Esterbauer, R., Ruckenbauer, H.-W. Hrsg.: Verantwortung in der digital vernetzten Welt. Stuttgart. 1998.  
      Sandbothe, M.: Globalität als Lebensform. Überlegungen zur Ausbildung einer Internetspezifischen Urteilskraft (1999).  
      Wiegerling, K.: Medienethik. Stuttgart 1998.  

      Websites 

      UNESCO Observatory on the Information Society  
      International Center for Information Ethics (ICIE)  
      Informationsethik  
      Nethics e.V.

      

     

    Sommersemester 1999

    Seminar
    Die Heidegger-Rezeption durch die Kyoto-Schule
     

    Kompaktseminar zusammen mit Prof. Dr. Riuji Endo (University of Library and Information Science, Tsukuba, Japan).    

    Ziel des Seminars ist ein interkulturelles Ost-West-Gespräch am Beispiel der Heidegger-Rezeption durch die Kyoto-Schule. Das Seminar will den Teilnehmern zu einer Auseinandersetzung mit den "Sachen selbst" anregen.  Im ersten Teil des Seminars sollen ausgewählte Texte der Kyoto-Schule (Ohashi 1990) sowie Heideggers: "Aus einem Gespräch von der Sprache" besprochen werden.  Der zweite Teil des Seminars findet zusammen mit Prof. Riuji Endo statt.    

    Ort: Institut f. Philosophie, Dillmannstr. 15.    
    Termine: 30.4 (13 Uhr), 7.5 (13 Uhr).    
    Mit Prof. Endo:    
    17.6 (Nishida) (16 Uhr 30),    
    18.6 (Tanabe) (14 Uhr),    
    24.6 (Nishitani)(16 Uhr 30),    
    25.6 (Tsujimura) (14 Uhr)    
        
    Grundtext: 

    M. Heidegger: Aus einem Gespräch von der Sprache. Zwischen einem Japaner und einem Fragenden. In: M. Heidegger: Unterwegs zur Sprache. Pfullingen 1975.    

    Literatur:    

    Buchheim, Th. Hrsg.: Destruktion und Übersetzung. Weinheim 1989    
    Buchner, H. Hrsg.: Japan und Heidegger. Sigmaringen 1989.   
    Capurro, R.: Gibt es eine europäische Philosophie?  
    -: Die Wahrheit des Seins ist ein Schatten der Wahrheit des ZEN.  
    Kimura, Bin: Zwischen Mensch und Mensch. Strukturen japanischer Subjektivität. Darmstadt 1995.    
    Mai, R.: Ex oriente lux. Heideggers Werk unter ostasiatischem Einfluß. Stuttgart 1989.    
    Ohashi, R. Hrsg.: Die Philosophie der Kyoto-Schule. Freiburg/München 1990.    
    Weinmayr, E.: Entstellung. Die Metaphysik im Denken M. Heideggers. Mit einem Blick nach Japan. München 1991.  

     
     
     

    Wintersemester 1998/1999

    Hauptseminar
    Heidegger lesen
     
    Wir leben mitten im "Gestell", genauer gesagt, mitten im "Informations-Gestell". die Metapher des Netzes, die dem Denken des "Gestells" verwandt ist, hat eine breite wissenschaftstheoretische und soziale Bedeutung. Ähnliches gilt für den Informationsbegriff, sofern wir diesen Begriff als anthropologische Kategorie verstehen und in Verbindung mit dem Phänomen der Mitteilung sowie mit dem Begriff der Botschaft ("message") bringen. Von diesem Vorverständnis aus, wollen wir uns mit dem Denken Heideggers befassen. Das Seminar soll uns Anlaß zum langsamen und kreativen Mit-Lesen und Mit-Denken geben.  Heidegger-Texte werden zu Beginn des Seminars zur Auswahl vorgestellt.    

    Literatur:    

    Capurro, R.: Hermeneutik der Fachinformation. Freiburg/München 1986    
    -: Leben im Informationszeitalter. Berlin 1995    
    -: On the Genealogy of Information. In: K. Kornwachs, K. Jacoby Eds.: Information. New Questions to a Multidisciplinary Concept. Berlin 1996, S. 259-170 

     
     
     

    Wintersemester 1997/1998

     
    Vorlesung
    Information als multidisziplinärer Begriff 
    Capurro, R.: Einführung in den Informationsbegriff

    Ringvorlesung
    Hermeneutik

    Capurro, R.: Hermeneutik der Fachinformation
      
     
     
     

    Sommersemester 1997

    Seminar
    Philosophie in Internet
       
       
     
     
     

    Wintersemester 1996/1997

    Seminar
    Theorien der Künstlichkeit 
     
    Capurro, R.: On Artificiality
     
    Ringvorlesung: Descartes ("Meditationes")

     

     
     

    Sommersemester 1996

    Vorlesung
    Theorien der Künstlichkeit 
     

    Was ist Künstlichkeit? Die Antwort auf diese Frage wird oft als selbstverständlich und unproblematisch vorausgesetzt, wenn man zum Beispiel von "künstlicher Intelligenz" oder vom "künstlichen Leben" spricht. Man kann behaupten, daß so wie das 19. und das beginnende 20. Jahrhundert durch die Fragen: Was ist Natur? und: Was ist Geschichte? bestimmt war, so das ausgehende 20. Jahrhundert durch die Frage nach Wesen und sinn von Künstlichkeit geprägt ist. Im Mittelpunkt der Vorlesung steht eine Ausarbeitung der Frage nach der Künstlichkeit in Anschluß an die Ansätze von M. Negrotti (Universität Urbino). Eine Theorie der Künstlichkeit erhält aufgrund der Informationstechnologien ein besonderes Gepräge. Diese wirkt sich wiederum auf das gegenwärtige Selbstverständnis des Menschen aus. Auch werden philosophiegeschichtlich relevante Theorien der Künstlichkeit (Platon, Thomas von Aquin, Giambattista Vico) behandelt. Schließlich sollen einige gegenwärtigen Mythen des Künstlichen zur Sprache gebracht werden.

    Literatur 

    Capurro, R.: On Artificiality 
    Negrotti, M. Hrsg.: Artificialia. La dimensione artificiale della natura umana. Bologna 1995.
    Mitcham, C.: Thinking Through Technology. Univ. of Chicago Pr. 1994.   
    Simon, H.A.: The Sciences of the Artificial, MIT 1969.

     
     
     

    Wintersemester 1995/1996

    Vorlesung
    Leben im Informationszeitalter 

    Gegenstand der Vorlesung ist die Frage nach der Bestimmung des Menschen im Informationszeitalter.  Diese Frage wird vorrangig mit dem von der Informatik vorgegebenen begrifflichen und technischen Rahmen - der Mensch als informationsvearbeitendes System - gestellt und beantwortet. Während in der Antike und im Mittelalter der Mensch im Vehältnis zum Tier ("animal rationale") und zur Gottheit ("imago dei") bestimmt wurde, und die Neuzeit eine maschinenhafte Deutung seines materiellen Substrats ("l'homme machine") suchte, setzt die Gegenwart die menschliche Fähigkeit der Zeichenmanipulation und der Konstruktion von symbolischen Welten ("animal symbolicum") in Zusammenhang mit ihrer elektronischen Reproduzierbarkeit und Generierbarkeit ("virtual reality"), um von hier aus den Menschen "sub specie computationis" zu bestimmen.  Die Vorlesung untersucht vor allem die kulturpolitischen Implikationen dieses Ansatzes, indem sie ihn vor dem Horizont der Frage einer "Lebenskunst" stellt. 

    Literatur:    
    Capurro, R.: Leben im Informationszeitalter. Berlin 1995.
       

    Ringvorlesung: Der Informationsbegriff 

    Capurro, R.: Einführung in den Informationsbegriff  

     
     
     

    Sommersemester 1995

    Hauptseminar
    Heideggers Kritik der philosophischen Anthropologie
      
     

    Die Frage nach dem Menschen gehört zum Kern griechischen Philosophierens, wenngleich das Wort 'Anthropologie' erst seit dem 16. Jh. in der deutschen Schulphilosophie gebraucht wird. Die Debatte um die philosophische Anthropologie stellt ein Hauptthema der Gegenwartsphilosophie (Postmoderne, Analytische Philosophie des Geistes, Hermeneutik, Neomarxismus, Kritischer Rationalismus, Pragmatismus) dar.    
    Diese Debatte knüpft in vielfacher Weise an Heideggers Auseinandersetzung mit Descartes, Kant, Schelling, Nietzsche, Dilthey, Husserl, Cassirer, Jaspers und Scheler.    
    Heideggers Denkwege führen in "destruktiver" Absicht durch die Kritik metaphysischer Auffassungen vom Menschen in der Natur-, Geschichts- und Kulturphilosophie des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts an den griechischen Anfang zurück und über diesen hinaus.    
    Ziel des Seminars ist ein gemeinsamer Nachvollzug und ein "Nach-Denken" über den Zusammenhang zwischen der Frage nach dem Menschen und der Seinsfrage. Dabei sollen insbesondere die Perspektiven einer philosophischen Fundierung der psychoanalytischen Therapie und der Erziehungswissenschaften bedacht werden.    

    Texte  

    Ausgewählte Texte von Martin Heidegger (insbes. Sein und Zeit, Kant und das Problem der Metaphysik, Vom Wesen des Grundes, Die Zeit des Weltbildes, Brief über den Humanismus).

    Literatur:    

    Boss, M.: Grundriss der Medizin und der Psychologie. Bern 1975    
    Figal, G.: M. Heidegger. Phänomenologie der Freiheit. Frankfurt 1991    
    Rombach, H. Hrsg.: Die Frage nach dem Menschen. Freiburg/München 1966. 

     
     
     

    Wintersemester 1994/1995

    Ringvorlesung
    Metaphysik

    PowerPoint Präsentation
     
     
     
     

    Sommersemester 1994

    Vorlesung
    Kant und Swedenborg


    Kants Schrift "Träume eines Geistersehers, erläutert durch Träume der Metaphysik" erscheint 1766, d.h. zeitlich ungefähr in der Mitte zwischen Kants kosmologischen Schriften und der "Kritik der reinen Vernunft". H. und G. Böhme vermuten, "daß Kant in Swedenborg eine Art Zwillingsbruder, das Gegenbild seiner selbst erblickte, von dem sich zu trennen für ihn lebenswichtig war" (S. 251).Kants Frage nach den Grenzen der Vernunft bestimmt seinen weiteren Weg. Warum suchte er die Verwandschaft zwischen Metaphysik und Schwärmerei aufzuzeigen? Inwiefern bleibt Kants kritische Metaphysik an diesem Ursprung gebunden und wie kommt diese Bindung in seinen kritischen Schriften zur Sprache? In unserer von Wissenschaft und Aberglaube bestimmten Gegenwart lasen sich vielfache Parallelen zum "Zeitalter der Aufklärung" aufzeigen und es ist die Frage, ob Kants Grenzziehungen und Denkwege heute einer abermals kritischen Prüfung bedürfen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Entdeckungen und Umwandlungen der Psychoanalyse (Freud, Lacan, Foucault). Es ist dann die Frage, welche neue Möglichkeiten eine solche Prüfung für die philosophische Auseinandersetzung mit Metaphysik, Mystik, Schwärmerei und - Wahnsinn eröffnen kann.

    Quellen:  

    I. Kant: Werkausgabe. Frankfurt 1977 und Akademieausgabe    
    -: Träume eines Geitstersehers. Stuttgart 1976    
    E. Swedenborg: Diarium spirituale (London 1748)    
    -: Arcana coelestia. Tom 1-8, 1749-56, Zürich    
    -: Himmel und Hölle. London 1758. Zürich 1924    

    Literatur: 

    Böhme, H., Böhme, G.: Das Andere der Vernunft. Frankfurt 1985    
    David-Menard, M.: La folie dans la raison pure. Kant lecteur de Swedenborg. Paris 1990.    
    Florschütz, R.: Swedenborgs verborgene Wirkung auf Kant. Würzburg 1992   
     

     
     
     

    Wintersemester 1993/1994

    Seminar
    Medienästhetik und Lebenskunst 
     

    Was die Kulturkritik der fünfziger Jahre verteufelte, wird heute am Beispiel von "virtuellen Realitäten" udn multimedialen Hyper-Szenarien als neue Kulturstufe feilgeboten.Es findet eine Ästhetisierung der digitalen Medien statt. Dabei wird der Computer nicht mehr nur als Werkzeug, sondern als Medium verstanden. Es fehlen aber auch nicht die Unkenrufe, die vor "Anästhetisierung" und "Uniformierung" (W. Welsch), vor der "Implosion" des Realen (Baudrillard) u.a.m. warnen.  Die Frage nach einer "Medienästhetik" hat, wenn wir sie in Zusammenhang mit einer "Ästhetik der Existenz" (M. Foucault) auffassen, eine ethische Dimension. Sie stellt sich dann als Frage nach unserer Selbstformung bzw. nach der künstlich-digitalen Formung unserer Selbst dar. Dieses Seminar knüpft an die Vorlesung vom SS 93 (Philosophie der Lebenskunst) an. Im Seminar werden aktuelle Beiträge zur Medienästhetik analysiert.

    Literatur:    

    @rs electronica Hrsg.: Philosophie der neuen Technologien, Berlin 1989    
    Bolz, N.: Theorie der neuen Medien. München 1990.    
    Gumbrecht, H.U., Pfeiffer, K.L. Hrsg.: Materialität der Kommunikation. Frankfurt 1988.    
    Kunstforum International: Kunst und Philosophie, Bd. 100, 1989    
    -: Ästhetik des Immateriellen - Das Verhältnis von Kunst und Neuen Technologien. Bd. 97/98, 1988/89.    
    Rötzer, F. Hrsg.: Digitaler Schein. Ästhetik der elektronischen Medien. Frankfurt 1991.    
    Zacharias, W. Hrsg. Schöne Aussichten? Ästhetische Bildung in einer technisch-medialen Welt. Essen 1991.


    Ringvorlesung: Heidegger "Kant und das Problem der Metaphysik"

     
     
     
     

    Sommersemester 1993

    Vorlesung
    Philosophie der Lebenskunst 

    Der in der ethischen Diskussion lange Zeit unberücksichtigt gebliebene Begriff der 'Lebenskunst' steht im Mittelpunkt einiger neuer Ansätze, die an die antike Tradition der 'geistigen Übungen' anknüpfen. Die Vorlesung will in die Problematik einer Philosophie der Lebenskunst einführen. Sie schließt an die Arbeiten von Pierre Hadot an, der schreibt: "Ich habe erkannt, daß die Philosophie nicht nur eine bestimmte Art, die Welt zu sehen, ist, sondern eine Art zu leben und daß alle theoretischen Diskurse nichts sind im Vergleich mit dem konkreten gelebten philosophischen Leben."  Unser Ausgangspunkt ist Platons "Gastmahl". Sodann und in Anknüpfung an die Entdeckung Paul Rabbows, nämlich auf den Spuren der Verwandlung der geistigen in die geistlichen Übungen, führen uns Hadot und Rabbow zu Seneca, Epiktet und Marc Aurel bis hin zu Loyolas "Exercitia Spiritualia". Die neuere Diskussion verdankt wesentliche Impulse vor allem den späten Arbeiten von Michel Foucault. Eine Leitfrage der Vorlesung ist der Zusammenhang von Denken und Schweigen, d.h. die Frage, inwiefern eine philosophische Lebenskunst, die sich als Denkübung versteht, eine besondere Sicht- und Lebensweise darstellt, in deren Mittelpunkt die Kunst der Stille steht. Angesprochen sollen auch die Frage der philosophischen Praxis sowie der systematische Zusammenhang der Philosophie der Lebenskunst mit der neuzeitlichen Moralphilosophie.

    Literatur:  

    Hadot, P.: Philosophie als Lebensform. Geistige Übungen in der Antike. Berlin 1991.  
    Krämer, H.: Integrative Ethik. Frankfurt 1992.  
    Rabbow, P.: Seelenführung. Methodik der Exerzitien in der Antike. München 1954.    
    Schmid, W.: Auf der Suche nach einer neuen Lebenskunst. Frankfurt 1991.

     
     
     

    Sommersemester 1992

    Seminar
    Platon "Symposion"
        
    Was 'treibt' uns zum Philosophieren? Eine klassische Antwort auf diese Frage stellt Platons "Symposion" dar, jener Dialog, von dem O. Apelt schreibt, daß er uns "mit einem Blick die Größe und Vielseitigkeit seiner (Platons) Gestaltungskraft einerseits, die Höhe und Eigenart seines (Platons) philosophischen Standpunktes andererseits überschauen läßt."  Im Mittelpunkt des Dialogs steht die Person des Sokrates, des Erziehers und "Seelenbildners". von hier aus läßt sich dieser Dialog im Sinne einer "geistigen Übung" (P. Hadot) lesen und zwar im Hinblick auf die Frage, wie wir leben lernen.  Zu dieser Übung im Leben- gehört letztlich auch eine Übung im Sterben-lernen, wie sie Platon im "Phaidon" und in der "Apologie" darlegt.  Platons Dialoge sind Schriften, die sowohl eine protreptische oder hinführende als auch eine hypomnematische oder erinnernde Funktion haben. Mit anderen Worten, sie führen, wenn man sie im Sinne der Tübinger Schule 'richtig' liest, über sich hinaus. Die umfangreiche Wirkungsgeschichte des "Symposions", von Plotin über die Renaissance (M. Ficino) und den Deutschen Idealismus (Hölderlins Diotima) bis hin zu J. Lacan und Luce Irigaray, zeugt von der erweckenden Kraft dieses Dialogs.

    Textgrundlage:    

    Platon: Das Gastmahl. Meiner 1981  

    Literatur: 

    Foucault, M.: Sexualität und Wahrheit, Frankfurt 1986, Bd. 2    
    Krüger, G.: Eros und Mythos bei Platon. Frankfurt 1977.    
    Lacan, J.: Le transfert. Paris 1991.    
    Rosen, S.: Plato's Symposium. New Haven 1987.  
     

     
     
     

    Wintersemester 1991/1992

    Hauptseminar
    Martin Heideggers "Sein und Zeit" 

    "Sein und Zeit" gehört zu den Hauptwerden der Philosophie des 20. Jahrhunderts.    
    Seit seinem Erscheinen (1927) erfuhrt dieses Werk die unterschiedlichsten Interpretationen. Heidegger selbst hat die geplante Fassung nie in der vorgesehenen Form ausgeführt, wobei im Rahmen der Gesamtausgabe (Bd. 24) jetzt die Thematik des 3. Abschnittes des I. Teiles vorliegt. Zum besseren Verständnis des Werkes gehört die Kenntnis de Genese in Heideggers Vorlesungen bis 1927, vor allem die Ausführungen in der Vorlesung: Die Grundprobleme der Phänomenologie (GA 20). "Sein und Zeit" beeinflußte nachhaltig sowohl die Philosophie (H.-G. Gadamer) als auch die Wissenschaften (M. Boss, C.F. v. Weizsäcker).  

    Textgrundlage:    

    M. Heidegger: Sein und Zeit., GA 2    

    Literatur:    

    H. Feick: Index zu Heideggers Sein und Zeit. Tübingen 1968    
    R.A. Bast, H.P Delfosse: Handbuch zum Textstudium von M. Heideggers Sein und Zeit. Stuttgart 1980.    
    O. Pöggeler: Der Denkweg M. Heideggers. Pfullingen 1983.    
    R. Capurro: M. Heidegger. In: J. Nida-Rümelin, Hrsg.: Philosophen der Gegenwart in Einzeldarstellungen. Stuttgart 1991    
    -: Sein und Zeit. In: F. Volpi, J. Nida-Rümelin Hrsg.: Lexikon der philosophischen Werke. Stuttgart 1988.
       

    Ringvorlesung: Metaphysik 
     
     
     

    Sommersemester 1991

    Vorlesung
    Heidegger und die praktische Philosophie (II)
     
    Capurro, R. Martin Heidegger
     
     
     

    Wintersemester 1990/1991

    Vorlesung
    Heidegger und die praktische Philosophie (I)
    Capurro, R. Martin Heidegger 
     
    Ringvorlesung: E. Lévinas: Totalität und Unendlichkeit 
     
    Capurro, R.: Sprengsätze
     
     
     
     

    Sommersemester 1990

    Seminar
    Ethik und Informatik
     
    Capurro, R.: Ethik und Informatik
     
     
     

    Wintersemester 1989/1990

    Seminar
    Schopenhauer "Die Welt als Wille und Vorstellung" 
       

    Neben Nietzsche und Heidegger zählt Schopenhauer zu den "Vätern" der  Postmoderne. Die Breitwirkung seines Denkens erreichte 1988 einen Höpunkt anläßlich des Internationalen Schopenhauer-Kongresses in Hamburg aus Anlass des 200. Geburtstages. In seinem Hauptwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung" vertritt Schopenhauer eine den Kantischen Rigorismus "überwindenden", dem Christentum und der indischen Mystik verwandten ethische Position in deren Mittelpunkt die Fragen nach der Willensfreiheit, dem Leiden, dem Egoismus, der Gerechtigkeit, der Liebe und dem Tod stehen. Schopenhauers ethischer Diskurs hängt mit der Frage nach der Kunst zusammen, führt aber in gewisser Weise über diese hinaus. Eine neue Lektüre Schopenhauers vor dem Hintergrund der Krise der anthropozentrischen und stets auf das Machbare zielenden modernen Rationalität könnte zeigen, daß die Zeit "danach" weder in einen Irrationalismus noch in einen narzistischen Ästhetizismus münden muß, sondern durch eine zugleich engagierte und gelassene Auffassung menschlichen Tuns bestimmt sein kann. Im Seminar wird diese Problematik anhand einer Analyse des 3. und 4. Buches von Schopenhauers Hauptwerk erörtert. 

    Textgrundlage:    

    Schopenhauer, A.: Die Welt als Wille und Vorstellung (Sämtliche Werke, hrsg. W. v. Löhneysen, Suhrkamp 1986, Bd. 1/2) 

    Literatur:    

    Schirmacher, W. Hrsg.: Schopenhauer in der Postmoderne (Wien, Passagen Verl. 1989, Schopenhauer-Studien Bd. 3
    Schirmacher, W. Hrsg.: Schopenhauers Aktualität. Ein Philosoph wird neu gelesen (Wien, Passagen Verl. 1988, Schopenhauer-Studien Bd. 1/2)  
    Spierling, V. Hrsg.: Schopenhauer im Denken der Gegenwart. München, Piper 1987    
    Salaquarda, J. Hrsg.: Schopenhauer. Darmstadt, Wiss.Buchgesellschaft 1985
       

    Ringvorlesung
    Ironie 
     
     
     
     

    Sommersemester 1989

    Seminar
    Der philosophische Diskurs der Postmoderne (G. Vattimo)
     
    Literatur: 

    Vattimo, G.: Das Ende der Moderne. Stuttgart 1990 (Übers. und eingeleitet v. R. Capurro)
     

     
     
     

    Wintersemester 1988/1989

    Seminar
    Vernunft und Existenz.
    Einführung in die Philosophie Ortega y Gassets


    Neben Miguel de Unamuno gehört José Ortega y Gasset (1883-1955) zu den "Gründern" der spanischen Gegenwartsphilosophie.  
    Mittelpunkt seines Denkens bildet die Durchdringung unserer "vitalen" Situation mit der Arbeit der Vernunft. Ortega, Philosoph und Journalist, verknüpft auf beinah einmaliger Weise die Forderung nach denkerischer Tiefe und stilistischer Klarheit.Er beeinflußte nachhaltig das Denken im spanischen Kulturbereich und wurde bei der 68er Generation auch bei uns zu einem beliebten Autor. Seine Analyse der Moderne hat heute, angesichts der Diskussion um die Postmoderne, eine unverminderte Aktualität. Seine Sozial- und Geschichtsphilosophie wurde vor allem durch sein Buch "Der Aufstand der Massen" weltweit bekannt. Seine "Betrachtungen über die Technik" gehören, neben Heideggers "Die Frage nach der Technik", zu den Grundschriften der Gegenwartsphilosophie zu diesem Thema. Seine stilistisch glänzenden Analysen über die Liebe, die Aufgabe der Universität u.a. lassen die Bedeutung der Vernunft für die "Bewältigung" des Lebens zum Vorschein kommen. Das Seminar soll vorwiegend diese Themen im Denken Ortegas behandeln.

    Quellen:    

    J. Ortega y Gasset: Gesammelte Werke. (übers. H. Weyl u.a.) Stuttgart 1954
    J. Ortega y Gasset: Obras completas. Madrid: Revista de Occidente 1955ff.

    Literatur:   

    Capurro, R.: J. Ortega y Gasset
    Ferrater Mora, J.: An outline of his philosophy. New Haven: Yale Univ.  1995.  
    Heidegger, M.: Begegnungen mit Ortega y Gasset. In: ibid.: Denkerfahrungen (Frankfurt: Klostermann 1983) S. 77-79.
    Galen, B. Gräfin von: Die Kultur- und Gesellschaftsethik José Ortega  y Gassets. Heidelberg 1959.
    Guy, A.: Ortega y Gasset ou la raison vitale et historique. Paris 1969.


    Ringvorlesung
    Einführung in die philosophische Anthropologie
     
    Capurro, R.: Menschenbilder. Einführung in die philosophische Anthropologie
     
     
     

    Sommersemester 1988

    Seminar: Heidegger und die Wissenschaft 
     
     
     
     

    Wintersemester 1987/1988

     
    Seminar
    Die Verantwortbarkeit des Denkens.
    Künstliche Intelligenz aus ethischer 
    Capurro, R.: Die Verantwortbarkeit des Denkens. Künstliche Intelligenz aus ethischer Sicht. In: Forum f. interdisziplinäre Forschung 1 (1988) S. 15-21, sowie in: Concordia 14 (1988)  S. 1-13.
     
    Ringvorlesung
    Heidegger: Die Frage nach der Technik 
      
     
     
     

    Sommersemester 1987

    Seminar
    Hermeneutik und Künstliche Intelligenz



     
     

    Betreuung - Coaching

    Siehe auch / See also:

    Mitberichter im Habilitationsverfahren
    Post-doctoral Thesis Reviewer

    Karsten Weber: Informationelle Grundversorgung und Eingriffsfreiheit. Der Zugang zu Informationen aus der Perspektive politischer Philosophie, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), 2003. 


    Hauptberichter im Promotionsverfahren
    Ph.D. Main Reviewer

    Eric Mührel: Zum Problem der Anerkennung und Verantwortung bei Emmanuel Lévinas. Essen 1997 (Stuttgart, Univ. Diss. 1997; Essen: Verlag Die Blaue Eule 1997) 


    Mitberichter im Promotionsverfahren
    Ph.D. Reviewer

    Johannes Jacobus Britz: A critical analysis of information poverty from a social justice perspective. Ph.D. Thesis submitted to the University of Pretoria, Faculty of Engineering, Built Environment and Information Technology, South Africa, 2006.

    Jenny Bronstein: The Jewish Studies Scholar as Information User: Channels of Information and Information-Seeking Behavior. Ph.D. Thesis submitted to the Senate of Bar Ilan University Ramat Gan, Israel, June 2005.

    Wolfgang Sützl: Emancipación o violencia. Pacifismo estético en Gianni Vattimo. Tesis doctoral dirigida por el Prof. Dr. Vicent Martínez Guzmán, Universitat Jaume I de Castellón, Departamento de Filosofía y Sociología, Barcelona, Spanien, 2001.

    Bernd Kleinhans: Der "Philosoph" in der neueren Geschichte der Philosophie. "Eigentlicher Philosoph" und "vollendeter Gelehrter". Konkretionen des praktischen Philosophen bei Kant und Fichte. Würzburg 1999. (Stuttgart Univ., Diss. 1998)

    Reinhard Budde, Heinz Züllighoven: Software-Werkzeuge in einer Programmierwerkstatt. Ansätze eines hermeneutisch fundierten Werkzeug- und Maschinenbegriffs. München: Oldenbourg 1990 (Berlin, Techn. Univ. Diss. 1989), GMD-Bericht Nr. 182.


    Betreuung von Bachelorarbeiten (Mitberichter)
    Bachelor Thesis Reviewe
    r

    Peter Ernst: Ethische Aspekte des CRM. Ein strategischer Wettbewerbsvorteil durch moralisch legitimes und verantwortliches Kundenmanagement? (Fachhochschule Stralsund 2007)

    Siehe auch / See also hier/here.

    Betreuung von Magisterarbeiten
    Master Thesis Reviewer
     

    Stefania Madau: Infotainment.  
    Diplomarbeit an der IULM (Libera Università di Lingue e Communicazione, Milano) (1999/2000)

    Anita Kernwein: Strategien der Macht: Michel Foucault und Niccolò Machiavelli. Stuttgart 1996.

    Wiebke Trunk: Altarbild und Videobild. Ein mediänsthetischer Vergleich erläutert an Beispielen aus dem 15. bzw. 20. Jahrhundert. Stuttgart 1995.

    Siehe auch / See also hier/here.

    Letzte Änderung: 16. Januar  2024
     
       
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